programm
frühjahr 2024
liebe besucherinnen und besucher,
zum frühjahr 2024:
nach langer Zeit nun in diesem Jahr mal wieder ein Frühjahrsprogramm im gutleut verlag, ein Programm, das den bescheidenen Versuch unternimmt, Krisen anders zu betrachten und den Dialog zum Thema macht.
Zunächst freuen wir uns sehr darüber, dass die trilogie von Keith Waldrop zu den Lyrikempfehlungen 2024 gehört, auch ein Zeichen dafür, dass der bereits 2018 ebenso ausgezeichnete Auswahlband gravitationen 1 von Keith Waldrop keine Eintagsfliege war, sondern hiermit ein Projekt gestartet wurde, das hoffentlich noch allen viel Freude und Lesegenuss bereiten wird.
In seiner Empfehlung zu die trilogie schreibt Christian Metz: »Keith Waldrop gehört zu den großen poetischen Stimmen der USA. Ein rasanter Sprachspieler, von atemberaubender, intellektueller Wendigkeit: ›Wir müssen die Seele desorganisieren‹, konstatiert er an einer Stelle. Oder Waldrop, der 2023 mit 90 Jahren in Providence verstorben ist, dreht den Erinnerungsvektor einfach um: ›Ich versuche mich zu erinnern, was ich sein werde.‹ Der Frankfurter gutleut verlag präsentiert Waldrops Werk in einer zweisprachigen Ausgabe. Eine Großleistung, die ihren eindrücklichen Niederschlag aktuell in die trilogie findet. Übersetzt und herausgegeben von Alexander Kappe, Jan Kuhlbrodt und Michael Wagener umfasst sie Waldrops Bände das prinzip der lokalität, der umriss der brücke und semiramis soweit ich erinnere. Alle drei sind jede Empfehlung wert. Sie lassen sich einzeln erwerben. Dringend aber sei die trilogie als Box ans Herz gelegt. Sie eröffnet Waldrops poetische Welt auf bestmögliche Weise.«
More to come …
https://www.lyrik-empfehlungen.de/2024/empfehlungen/keith-waldrop-die-trilogie-das-prinzip-der-lokalitaet-der-umriss-der-bruecke-semiramis-soweit-ich-erinnere
Während der Pandemie trudelten immer wieder Manuskripte ein, die – wie man heutzutage gerne sagt – das ›Momentum‹ bemühten, allerdings ohne große Spuren zu hinterlassen, wahrscheinlich war die Zeit noch zu ›akut‹. Nun, gut zwei Jahre später, erscheinen mit Der hysterische Bogen des Sommers über Jakobshagen und Metzelthin von Volker Demuth und Jso Maeder sowie Briefe aus der Roten Wüste / Lettere dal deserto rosso von Maria Borio und Tom Schulz gleich zwei Bände, die wesentlich während der Pandemie entstanden sind, wobei dies nicht die einzige Gemeinsamkeit ist, die die beiden Bücher haben. Beide verschreiben sich dem intensiven Dialog in Briefenachrichten, im Fall von Volker Demuth und Jso Maeder dem zwischen Autor und Künstler, also in Text und Bild, im Fall von Maria Borio und Tom Schulz dem des Briefgedichts, das die Form des Bandes bestimmt. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht in den eindringlichen Betrachtungen von Natur und Landschaft, wenn auch mit schönerweise ganz unterschiedlichen Ergebnissen …
Mit besten Grüßen aus Frankfurt am Main | Michael Wagener
[Bestellungen gerne unter: mail@gutleut-verlag.com oder über die Bestellfunktion ganz unten auf unserer Website.]
die trilogie | das prinzip der lokalität | der umriss der brücke [behelfs-erinnerungen] | semiramis soweit ich erinnere [selbstportrait als maske] | keith waldrop
aus dem englischen von alexander kappe | jan kuhlbrodt | michal wagener
hrsg. alexander kappe | jan kuhlbrodt | michal wagener
476 seiten | 3 bücher in kassette | plakatumschläge | br. | 130 x 186 x 50 mm | dt./engl.
isbn 978-3-948107-63-5 | reihe sonderausgaben [band 11] | euro 84,00
© gutleut verlag 2023
die trilogie
keith waldrop
das prinzip der lokalität
der umriss der brücke
semiramis soweit ich erinnere
»SKRJABIN GLAUBTE AN EINE ENDGÜLTIGE HARMONIE, DIE DIE WELT ZERSTÖREN UND DAS ENDE DES DASEINS BEDEUTEN WÜRDE. SPIELE DEN RICHTIGEN AKKORD AM RICHTIGEN ORT ZUR RICHTIGEN ZEIT, UND DER GANZE KRAM WÜRDE ZUSAMMENBRECHEN. UND ER BEREITETE SICH DARAUF VOR, DIESEN AKKORD ZU SPIELEN, ALS IHN EINE BLUTVERGIFTUNG NIEDERSTRECKTE. »WAS FÜR EINE KATASTROPHE,« BRÜLLTE ER, UND NIEMAND WEISS, AUF WAS SICH DIESE LETZTEN WORTE BEZOGEN – OB DARAUF, DASS ER SELBST WEGEN EINES PICKELS UNTER SEINEM SCHNURRBART IM STERBEN LAG ODER DARAUF, DASS ER AN SEINEM GROSSEN WERK, DAS UNIVERSELLE GEFÜGE DER DINGE ZU BEENDEN, GEHINDERT WURDE.«
Bereits während der Arbeit an den beiden – von David Frühauf und Jan Kuhlbrodt herausgegebenen Auswahlbänden – gravitationen 1 | ausgewählte gedichte [1968-1997] und gravitationen 2 | ausgewählte gedichte [2000-2009] – (Reihe staben, gutleut verlag, 2017/2018), entstand das Vorhaben, auch komplette ›B(r)uchstücke‹ des poetischen Kosmos von Keith Waldrop ins Deutsche zu übertragen und diese für eine breitere Leserschaft zugänglich zu machen. Ziel des Ganzen: Eine feine, wohledierte und originalgetreue, zweisprachige Werkausgabe, die mit dem Lauf der Zeit wächst, ohne sich auf Vollständigkeit berufen zu wollen und im Gegenzug, zudem – soweit möglich – auch das bildnerische Werk des Künstlers Keith Waldrop berücksichtigt.
Angesichts der herausragenden Position, die das Dichterehepaar Keith Waldrop und Rosmarie Waldrop im transatlantischen Lyrikdiskurs einnimmt – im deutschsprachigen Raum am ehesten vergleichbar mit der Rolle von Elke Erb, die letztendlich auch hier nicht unwesentlich die Fäden gespinnt hat –, ist es an der Zeit, hier nachzuarbeiten. 2023 hat sich mit Alexander Kappe, Jan Kuhlbrodt und Michael Wagener ein festes Herausgeber- und Übersetzer-Team herauskristallisiert, das sich dem Projekt in Gänze und über mehrere Jahre annehmen wird.
Den Anfang macht hier die Trilogie – die selbst keinen übergeordneten Titel hat –, bestehend aus den drei Originalbänden The Principle of Locality (1995), The Silhouette of the Bridge (1997) und Semiramis If I Remember (2001). Zusammen betrachtet bilden diese drei Bücher einen Nukleus der Dichtung Keith Waldrops. Sie Erscheinen zweisprachig zunächst als Einzelbände und etwas später auch in einer dreibändigen Ausgabe in Kassette.
briefe aus der roten wüste
maria borio
tom schulz
»ALS WIR DURCH DIE ROTE WÜSTE GINGEN, STANDEN BEAMTE / AM WEGESRAND. KEINE PROPHETEN IM EIGENTLICHEN SINN. / SIE SAGTEN: HALTET ABSTAND VONEINANDER. BLEIBT EINANDER / FERN. GEHT NICHT EURER WEGE, GRABT EIN LOCH, VERKRIECHT / EUCH DARIN. WIR GLAUBTEN IHNEN: DIE VERNUNFT IST EINE BLUME / IN DEN SÜ̈MPFEN. DER HIMMEL AUS STAUB. DIE SONNE, EINE / WELTBANK. DAS FIRMAMENT, EIN SCHROTTPLATZ FÜR DIE STERNE. / IN DER ROTEN WÜSTE GIBT ES HALTESTELLEN UND SCHNELL- / ZÜGE FAHREN ZU EINEM PUNKT OHNE WIEDERKEHR. DER TOD / IST PRAKTISCH. WENN EINER STIRBT, KOMMT ER IN DIE SCHLAG- / ZEILEN. DIE HOHLEN MÄNNER BEFEHLEN DEM LEBEN AUFZUHÖREN. / ALLE FARBEN SIND GLEICH. SCHWARZ IST DER GLAUBEN. / SCHWÄRZER JEDE HOFFNUNG. WENN JEMAND VON LIEBE SPRICHT / STECKT MAN IHN IN EIN LEERES ZIMMER. WIR SIND ES, WIR SIND / DIE LIEBENDEN IN DEN EMPFINDLICHEN WÜSTEN.«
»Das Briefgedicht gehört zu den ältesten Formen der Literatur. Mit ihrem Band Briefe aus der Roten Wüste / Lettere dal deserto rosso verschreiben sich auch Mario Borio und Tom Schulz dieser Form, konzentriert in jeweils 15 Zeilen langen Briefen und Gedichten entsteht hier ein poetischer Dialog, der versucht, Raum und Zeit zu verbinden und gleichzeitig zu überwinden. Er ist ein lyrisches Gespräch von Mitteilungen, Fragen und Antworten, das nach der und dem anderen sucht, in einer Zeit, in der sonst selbstverständliche Parameter verloren zu gehen scheinen und die von Krisen bestimmt wird. In ihrem Exposé zum Buch stellen Maria Borio und Tom Schulz daher die Frage: »Wie kann man heutzutage noch Briefgedichte schreiben?«, wobei Leserin und Leser auf den eigentlichen Anfang dieser Zwiesprache bis fast zum Ende des Bands warten müssen, ihrer ersten Begegnung auf einem Poesiefestival in Rosario in Argentinien:
»ALS WIR UNS ZUM ERSTEN MAL BEGEGNETEN, TRENNTE UNS NUR / DER BÜFFETWAGEN IN EINEM FRÜHSTÜCKSRAUM EINES HOTELS IN / ROSARIO/ARGENTINA. ICH SPRECHE KEIN SPANISCH – SAGTEST DU. / DER KAFFEE IST SCHLECHT, SAGTE ICH, MAN KANN IHN NUR MIT SEHR / VIEL ZUCKER TRINKEN. DU NAHMST EINEN TEE, EIN HART GEKOCHTES / EI, EINE FRUCHT, WELCHE? ALS WIR UNS ZUM ERSTEN MAL BEGEGNETEN / TRENNTE UNS HÖCHSTENS EIN HALBER BUCHMETER, EINE VERSCHOLLENE / ZEILE VON BORGES. MELONEN LAGEN AUFGESCHNITTEN VOR UNS, EINE / WEIßBROTSCHEIBE SCHNIPPTE AUS DEM TOASTER. DIE ZEILE VON / DER UNBEKANNTEN GELIEBTEN, WÜRDE SIE UNS ÜBER DAS MEER / FÜHREN, ZURÜCK ODER VORAUS, IN DIE ARME DES ANDEREN? […].«
Im Rahmen des Kennen- und Liebenlernens müssen vielfältige Grenzen überwunden werden, sowohl geografischer wie auch sprachlicher Natur. Die Orte und die Zeiten der Begegnungen tauchen in den Texten immer wieder auf: Rosario, Buenos Aires, Rom, Umbrien, Acquaviva und Berlin einerseits, die Zeiten des nicht ›Beieinander-Sein-Könnens‹ andererseits, und die überbrückt werden müssen: »Die Reste auf dem Fluss sind Münder, Zungen, Lippen, / wir schreiben sie mit Kopf und Mund, / auf der Zunge, am feuchten Lippenrand – / alles Zeit einer verflüssigten Welt: / die Stacheln der Kastanien-Igel lösen sich auf, / der Herbst kehrt den Frühling nicht mehr um, / Wärme und Kälte lagern sich über dem Tiber / wie bewegliche, gefährliche Lettern, Samen ohne Schoß, / Klima ohne Schale – entspinnen neue Spannungen. / In unseren Stimmen werden die Stacheln Kristalle, / […] / Wo Welt im Mund ist, fallen sie alle gemeinsam.«
In den Versen entfaltet sich hier die Liebe im Austausch von feinfühlig ausgesuchten Alltäglichkeiten und Erinnerungen – für die andere und den anderen –, jedoch ihre größte und tiefste Zärtlichkeit erfährt sie in der eingehenden Betrachtung der Natur, in den Bildern und Metaphern zu Pflanzen, Tieren und auch Mensch: »Wir haben uns ausgezogen – wie kleine Zwiebeln, / die man in die Erde steckt. Wenn wir uns beschützen, / verlängern sich die Wurzeln, verwandeln sich. / Wir sind die Gärtner, die hegen und pflegen. Im Bauch / keimen die anderen, unsere Liebe gießt sie, / lässt hoffen ohne Scham? Glück gibt es nicht, / aber etwas, das ihr begreifen könntet, wenn Menschen / einen Raum miteinander teilen – ›wir‹ ist ›alle‹, mitunter, / ein Traum – heute hinab in die Erde, morgen aufkeimen? / Der Garten ist Leere und Welt: Kappt die Zweige […]«. Mit jedem Text wird dieser Garten größer und dichter, in seiner Blüte und in den gemeinsamen Annäherungen und Erinnerungen, dabei die sprachlichen Grenzen in Klang, Metaphorik und Poetik zunehmend überwindend, um diese schließlich neu auszuloten.
Mit dem Titel des Buchs Briefe aus der Roten Wüste beziehen sich Maria Borio und Tom Schulz explizit auf den 1964 von Michelangelo Antonioni inszenierten Film Die rote Wüste, überwiegend gedreht in und an den Industrieanlagen im italienischen Ravenna der 1960er-Jahre und übrigens sein erster Farbfilm. Michelangelo Antonioni nutzt diese ›moderne und von Technik bestimmte‹ Kulisse, um das Bild einer radikalen Sinnkrise und dem Verlust jeglicher Bindungen zu zeichnen, wobei deren Oberfläche die tragende Rolle spielt, eine neu zu erlernende Poesie und Sinnhaftigkeit darstellt und widerspiegelt, die letztendlich in einer neuen Liebe endet. Von heute aus betrachtet weckt die fast schon apokalyptisch anmutende und von Entfremdung geprägte Szenerie durchaus Erinnerungen an die Pandemie, die längst vergessene Grenzen wieder hat entstehen lassen und in vielerlei Hinsicht eine Zeit der Verluste war:
»DA WAR EIN BILD, DAS SICH SPIEGELTE ZWISCHEN DEN GESICHTERN, / UNSERE KÖPFE GLEICHEN DEN ZWEI HIRSCHKÖPFEN. / IM MOSAIK VON S. APOLLINARE STRECKEN HIRSCH UND KUH / DEN HALS ABWÄRTS ZUR QUELLE UND DER WALD BEUGT SICH: / GESICHTER, AUGEN WERDEN SUBSTANZ DES WALDES – / ODER SIND EIN MEER, DER BRUNNEN IST DIE DREI-MEILEN-ZONE, / WO WIR UNSERE BILDER UNTERGEHEN SEHEN / UND FLÜCHTLINGE, WIE CORNELIUS SCHREIBT IN DE DOMINIO MARIS, / DER TAUMEL UND DIE STRENGE DER GRENZE ZWISCHEN LÄNDERN UND MENSCHEN, / MENSCHEN UND TIEREN – SICH IN DER QUELLE SPIEGELN UND / FRAU UND MANN SEIN ODER ›ER‹ UND ›SIE‹ EINER SPEZIES, / EIN GEN, EINE MIGRATIONSGESCHICHTE. DEIN GESICHT UND MEINES: / DIE DREI-MEILEN-GRENZE. […].«
Das Gros der Gedichte von Maria Borio und Tom Schulz in Briefe aus der Roten Wüste / Lettere dal deserto rosso ist während der Pandemie entstanden, eine Zeit, für die die Maske Sinnbild ist. Ich sehe in ihnen Briefe aus Atem.« [Michael Wagener]
Das Buch erscheint als Band 28 in der Reihe staben, wunderbar übersetzt und übertragen aus dem Italienischen und Deutschen von Pia-Elisabeth Leuschner und Paola Del Zoppo, bebildert mit Montagen in Anlehnung an Michelangelo Antonioni und seinen Film Die rote Wüste, sowie ausgestattet mit Sekundärtext und Plakatumschlag.
briefe aus der roten wüste | lettere dal deserto rosso | gedichte | poesie | maria borio | tom schulz
übersetzt von pia-elisabeth leuschner und paola del zoppo
72 seiten | plakatumschlag | br. | zahlr. abb. | 130 x 186 mm | dt. | it.
isbn 978-3-948107-80-2 | reihe staben [band 28] | euro 27,00
© gutleut verlag 2024 [erscheint am 20.04.2024]
programm
herbst 2023
der hysterische bogen des sommers über jakobshagen und metzelthin
volker demuth
jso maeder
»KURZ WIE EIN UNTERROCK DER WINTERTAG / MIT SCHLEHENSPITZEN AM SAUM / WO ES NACH LYCHEN GEHT, NACH RAVENSBRÜCK. / LANG, BIS ICH WIEDER AUFTAUCHTE / IN IRGEND- EINEM SCHWARZWEIßEN STREIFEN / AUS ENTROPIE UND SCHNEE / NOCH IMMER NICHT RICHTIG DA. / AUFGEKLÄRTES GELÄNDE, ZUR HEILIGEN / STADT GEWENDET DIE ERLENMENORA. / DER FUß SETZT AUF, KITISU, / EIN TUSCHPINSEL, DER ZEICHEN SENDET, / AUS SAND UND SEHNEN. WEIT ABGESCHLAGEN / ICH IN AUSGEHÄRTETEM GELÄNDE / NICHT ZU ENTZIFFERN DER WEG, SEEWÄRTS / DIE HÄNDE, FALTIG. DIE REFERENTEN / FAULEN AM UFER IM SCHLICK / AUS VERLANDETER SCHOLASTIK. ÜBER / DIE LONGUE DURÉE REIFT DAS SÜßE / FLEISCH. VON ÜBERALL SCHÖNE GRÜßE.«
Mit dem Buch Der hysterische Bogen des Sommers über Jakobshagen und Metzelthin von Volker Demuth und Jso Maeder erscheint ein besonderer Band in der Reihe staben [Band 27], der Text- wie Bildbuch ist, dialogisch entstanden in ›Zeiten von Seuche und Kriegsgeschehen‹.
Der Lyriker, Romancier und Essayist Volker Demuth denkt und schreibt neu, was Naturgedichte heute sein können. Seit einigen Jahren schreibt er nicht nur von Berlin aus, sondern auch in einem entlegenen Flecken in der Uckermark. Ein Außenposten zwischen Nutzflächen und Jagdrevieren. Und ein Schreibort, der sich seit einigen Jahren ins Wort drängt, Verse bewegt.
Der Autor verfolgt ein lyrisches »Landscape Writing«. Sprache verwickelt sich in die Landschaft, in die Erdbeobachtung. Wo Landschaften, wie hier, Speichermedien sind, in denen sich Vergangenheit wie auch Zukunft aufbewahren, wird jedes Gedicht zur Schlachtfeldarchäologie. Es ergräbt Schichten aus Zeit, aus Verwundungen, Erinnerungen und Träumen. Erwächst daraus nicht notwendig Geschichte?
Sprachschichten, Wortbrocken, geologische und lexikalische Einschlüsse, glazial-grammatische Überformung, Findlinge, struppige Alphabete, Datenlöcher in Offenlandschaften. In der Landschaft wird der dramatische Konflikt unseres Zeitalters ausgetragen. Der hysterische Bogen des Sommers über Jakobshagen und Metzelthin macht sich zum Austragungsort dafür. In seinen essayistischen Schriften hat Volker Demuth sich als kundiger Erforscher der Gegenwart und gerade auch unseres Verhältnisses zur Natur erwiesen. Seine neueste lyrische Arbeit beginnt nun dort, wo theoretische Erörterungen aufhören (müssen).
Ein weiteres Mal arbeitet Volker Demuth hier gemeinsam mit dem Schweizer Maler, Zeichner und Installationskünstler Jso Maeder an der künstlerischen Transformation der lyrischen Texte. Landschaftsworte werden in piktorale Landschaften überführt. Der Dialog zwischen dem Autor und der Landschaft als Ansammlung von Zeichen wird vom künstlerischen Dialog zwischen Volker Demuth und Jso Maeder gespiegelt. Über einen längeren Zeitraum erhielt der Künstler die Handschriften der Gedichte, die Bilder aus dessen Landschaftserfahrung verarbeiten, um diese wieder in gemalte Bilderlandschaften zu verwandeln. Die Entstehungshandschriften werden zum unmittelbaren, materiellen Bildgenerator – übermalt, zerschnitten, durchbrochen und machen durch weitere Eingriffe die tiefer liegenden Schichten hinter dem beschriebenen Bildern sichtbar. Was so entsteht, sind Text-Bildlandschaften mit viel- und tiefschichtigen Beziehungen zueinander. Lyrik als dialogischer Schnittstelle zwischen Landschaft, Bild und Wort.
Ergänzt wird der Band durch den Briefwechsel zwischen Volker Demuth und Jso Maeder Über Gedichte und Bilder | Schrift-Wechsel in Zeiten von Seuche und Kriegsgeschehen und den Essay Kurze Sätze zu Sprache, Literatur, Bild und Landschaft.
»16 | MÄRZ | 2021 // LIEBER JSO, / […] IRGENDWIE BEKOMMT MAN DEN EINDRUCK, AUS DEM LOCKDOWN IST MITTLERWEILE EIN KOLLEKTIVES LOCKIN-SYNDROM GEWORDEN. / NUN ABER, WIR SPRACHEN AM ENDE DES ALTEN JAHRES DAVON, DASS ICH DIR HANDSCHRIFTEN NEUER GEDICHTE SCHICKE, UND DU ÜBERLEGST, OB DIE ZU ÜBERMALUNGEN / ÜBERKRITZELUNGEN / ÜBERKLEBUNGEN TAUGEN, ANREGEN. […] WENN DAS FÜR DICH VON INTERESSE IST, WÜRDE ICH DIR NÄCHSTENS DIE ORIGINALE ZUSCHICKEN, DENN DIE SOLLEN DEINEM KÜNSTLERISCHEN PALIMPSEST-PROZESS UNTERLIEGEN. / GEHT ES DIR UND EUCH ALLEN GUT? / HERZLICH GRÜßEND / VOLKER.«
der hysterische bogen des sommers über jakobshagen und metzelthin | gedichte | bilder | volker demuth | jso maeder
132 seiten | plakatumschlag | br. | zahlr. farb. abb. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-20-8 | reihe staben [band 27] | euro 35,00
© gutleut verlag 2024
nachreden auf dunkelengel
alexander kappe
»SCHWEIF GEMEINSAM FOLGEN // DAS AUS DEM FENSTER GESCHWOBENE BETT / IN NACHTSAMER KUPPEL, ÜBER DEN HÄUSERN // EIN STRENG AUFGESCHÜRZTES HERZ / IST MEIN BLAUES LAKEN / DARUNTER DIE STADT, WELCHE NICHT ATMET // ALS STILLE SICH DAZU LEGT. WEIT WEIT HINTEN / FIEBERPUNKTE IN INDUSTRIETÜRMEN ODER / LICHTERKETTEN, VON RIESEN ANGEBRACHT / VOM WEG ABGEKOMMEN, ABGESCHWEIFT // EIN WEITERER PUNKT / IM FINSTERSTEN HIMMELSWINKEL: KOMET / WEIT WEIT HINTEN. AUF HALBER STRECKE / RICHTUNGSWECHSEL, ZICKZACK AUCH / KOMET ERHÄLT EIN GESICHT // ›WILLST DU NÄHER BEI DEN STERNEN SCHLAFEN / ALL DENEN, DIE DU VERLOREN HAST‹ // ICH KANN NUR BEJAHEN / ICH ERINNERE MICH VOR ALLEM AN WÄRME.«
»körper von mann strahlt aus gift – wie es scheint. / leute nimmt abstände ein. / ›seht ihr nicht das gold, das aus ihm strömt.‹ /da wächst dunkelengel seine alte posaune aus dem maul.« heisst es in dunkelengels nachrede 2 und einem der Texte aus dem bemerkenswerten Lyrikdebüt nachreden auf dunkelengel des Berliner Autors und Übersetzers Alexander Kappe:
»der namensgebende protagonist – gefallener engel, amnestisch, sprachunbegabt – fällt auf die erde; die gedichte sind seine nachreden. er ist zeuge einer unwahrscheinlichen reihe an katastrophen. kometen fliegen auf die erde zu, erden fliegen auf kometen zu; menschen ruinieren sich, weil sie nicht ruiniert wurden. innere und äußere katastrophe werden sich ähnlich, abgrund im herzen und flügelschmerzen sind unwahrscheinlich doppelgänger. als vormals höllenkundiger kennt er sich in diesen arealen aus. einziger ausweg ist die flucht ins gotische, von der hölle zur höhe, das erneute erlernen des fliegens. doch das gelingt nicht – eine tragödie, wie sie nicht im buche steht. stattdessen wird aus dem dunkelengel: der dunkelesel. was darf er, ein dem abgründigen zugeneigter esel, hoffen? ein der erde verhaftetes tier, das mit allem beladen werden kann. in linker satteltasche eine schriftrolle mit den bestmöglichen sprachfehlern, in der rechten satteltasche einen block mit zeichnungen sonderbarer landschaften. von seinem exil, einem verlassenen leuchtturm aus, schmieden er und seine wenigen mitstreiter einen plan zur reparatur der ruinen – der unter anderem einen fischerhaken und eine flutwelle vorsieht.«
»die welt ist das behältnis, welches in sich selbst verwelkt.« (aus: dunkelengels nachrede 3). Auf den Spuren dunkelengels bekommen wir in sieben sehr verschiedenenartigen Zyklen u. a. komplizierte antworten auf falsch gestellte fragen, wie ein Zyklus passend überschrieben ist; wir sehen den Kometen; wir begegnen Hänsel und Gretel, Schneewittchen, Rumpelstilzchen oder auch Rapunzel sowie Spionen, Agenten, Wissenschaftlern und Homöopathen; oder finden uns wieder als Fensterputzer an einer gläsernen Büroturmfassade. Wie wir überhaupt in ganz unterschiedliche Areale und Gegenden, an verschieden Orte und Schauplätze geführt werden, allesamt gesäumt von allerhand Getier und Wesen. Die verschiedenen Sprachebenen, die Alexander Kappe hier eindrucksvoll anschlägt, machen den Band zu einem Lesegenuss und das Buch zu einem ganz Besonderen.
»ZULETZT BEI MYSTERIEN DER MILCHSTRAßE. MANN IM MOND IN FOLGE FEHLVERHALTEN EILVERFAHREND AUS DEM STUHL GEHOBEN. RAKETE STARTET IN EINEM FORT POSAUNENFÖRMIG. BEVOR EIN WORT AUS WERKVERTRAGSDUBLETTE ENTZIFFERT, BRUCHLANDUNG AUF NACH DIENSTAUSSCHEID ZU STREICHENDER STELLE, DEM GGT DES SCHIEDSGERICHTS: HALBER MUSIKANT AUF RÜCKSEITE KOMET. WOVON SPRICHT MAN IN KANTINEN WIE DEN HIESIGEN, WENN EINER PLURAL VON WILLEN ODER NICHT ANS ZIEL GETRAGEN WIRD? TREFFER: WEGBEFÖRDERUNG. WEITRE NEBENRÄTSEL FOLGEN IM VERLAUF DER STAFFEL.«
nachreden auf dunkelengel | gedichte | alexander kappe
bebilderung: michael wagener
104 seiten | plakatumschlag | br. | zahlr. abb. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-19-2 | reihe staben [band 26] | euro 29,00
© gutleut verlag 2023
dokument_31
ein glossay
frank milautzcki
armin steigenberger
»DIE DOKUMENTATION_31 SPRICHT DAVON: DU TRÄUMST: LEBEN KAM, KAM ZUR DREI UND PUNKTETE … LEINEN VERDRECKT, ZWISCHEN ROT UND BLAU TRÄGT UNS DIE RITSCHKA UNSRER AVATARE HIN UND HER ZU DEN MALTRÄNKEN. DOKUMENTIERT SIND AUCH HIERAUF KOMMENTARE. // RED LANGSAM. / RÄUM LEBEN EIN. // DAS KLINGT DOOF UND HAT DEN SOUND, DER FLOG DURCH DIE LUFT. / VERGEWISSERE DICH. HAB MAß UND GEFÄLLE, UM EIN BREITES / ANWENDUNGSGEBIET ZU SCHAFFEN.«
Mit dem Buch dokument_31 | ein glossay zünden die beiden Autoren und Collagisten Frank Milautzcki & Armin Steigenberger – nach sprich: malhorndekor und barbotine (Black Ink, 2021) – die zweite Phase ihrer dialogischen Zusammenarbeit und wagen sich hierbei verteilt auf 160 Seiten in weitere neue sprachliche Experimente und Felder:
»Ein Dichter schickt Gedichte, die nicht fertig sind, an einen anderen Dichter. Im Jazz wäre das der, der das Thema vorgibt, und andere spielen und stimmen sich darauf ein. Der andere spielt drauf und drüber.
Die Schwierigkeit beim tatsächlichen Geschehen dieses Buches war, dass auch die Löschung erlaubt war, das Streichen, Ersetzen, Übertönen, Ausblenden, eigentlich alles, was jeder jemals denkt, einem Text mitgeben zu müssen, um mit ihm als gelungene eigene Poesie d'accord zu sein. Die Frage war also: Wie viel darf vom Anderen sein, damit ich es als Eigenes lieben kann.
So entstanden diese Texte, die sich bis in die Atome vermischen, alles Reaktionspotential aus zwei Richtungen erhalten. Es ist nicht feststellbar, wer wann was beigetragen hat. Das Gedicht ist ein Komplex, aus dem Handwerk beigebrachtes Gebilde und hier sind es zwei Handwerker, die an der gleichen Sache schreiben, ohne sich für irgendetwas böse zu sein. Im LyrikerInnenhandwerk nicht üblich, wo selbst Kommas innere (und öffentliche) Debatten bedingen können.
Umso überraschender dies alles hier ausgeschaltet zu finden. Geradezu unwichtig. Tatsächlich hat hier jeder beim anderen ordentlich zugelangt, überschrieben, eingemischt, neues hinzugefügt, ganze Kapitel erfunden, erweitert, Vorhandenes rausgeschossen, die Warengruppe manipuliert und die Maische verfälscht. Jeweils mit vorausinvestierter Zustimmung des Vorträgers. Weil es wichtiger war, den Text unter fremder Hand wachsen zu sehen, befreit vom eigenen Griff und überrascht zu werden. Dazu gehört eine Grundeinstellung Texten gegenüber, die den Hintergrund des Genius verneint und ihnen eigene Rechte einräumt: Sie dürfen, müssen, sollen davontragen, was ihnen geschieht und nicht als Kniefallprodukt ein biobibliographisches Highlight darstellen müssen. Sprich: Man muß verzichten können, um Texte zu wollen. Und so alles Eigene ausliefern der Trompete des anderen, von dem man weiß, er will den Text auch. Genau das ist hier geschehen.«
dokument_31 | ein glossay | frank milautzcki | armin steigenberger
160 seiten | klappbr. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-36-9 | reihe licht [band 11] | euro 29,00
© gutleut verlag 2023
die trilogie | das prinzip der lokalität | der umriss der brücke [behelfs-erinnerungen] | semiramis soweit ich erinnere [selbstportrait als maske] | keith waldrop
aus dem englischen von alexander kappe | jan kuhlbrodt | michal wagener
hrsg. alexander kappe | jan kuhlbrodt | michal wagener
476 seiten | 3 bücher in kassette | plakatumschläge | br. | 130 x 186 x 50 mm | dt./engl.
isbn 978-3-948107-63-5 | reihe sonderausgaben [band 11] | euro 84,00
© gutleut verlag 2023 [erscheint am 15. november 2023]
die trilogie
keith waldrop
das prinzip der lokalität
der umriss der brücke
semiramis soweit ich erinnere
»SKRJABIN GLAUBTE AN EINE ENDGÜLTIGE HARMONIE, DIE DIE WELT ZERSTÖREN UND DAS ENDE DES DASEINS BEDEUTEN WÜRDE. SPIELE DEN RICHTIGEN AKKORD AM RICHTIGEN ORT ZUR RICHTIGEN ZEIT, UND DER GANZE KRAM WÜRDE ZUSAMMENBRECHEN. UND ER BEREITETE SICH DARAUF VOR, DIESEN AKKORD ZU SPIELEN, ALS IHN EINE BLUTVERGIFTUNG NIEDERSTRECKTE. »WAS FÜR EINE KATASTROPHE,« BRÜLLTE ER, UND NIEMAND WEISS, AUF WAS SICH DIESE LETZTEN WORTE BEZOGEN – OB DARAUF, DASS ER SELBST WEGEN EINES PICKELS UNTER SEINEM SCHNURRBART IM STERBEN LAG ODER DARAUF, DASS ER AN SEINEM GROSSEN WERK, DAS UNIVERSELLE GEFÜGE DER DINGE ZU BEENDEN, GEHINDERT WURDE.«
Bereits während der Arbeit an den beiden – von David Frühauf und Jan Kuhlbrodt herausgegebenen Auswahlbänden – gravitationen 1 | ausgewählte gedichte [1968-1997] und gravitationen 2 | ausgewählte gedichte [2000-2009] – (Reihe staben, gutleut verlag, 2017/2018), entstand das Vorhaben, auch komplette ›B(r)uchstücke‹ des poetischen Kosmos von Keith Waldrop ins Deutsche zu übertragen und diese für eine breitere Leserschaft zugänglich zu machen. Ziel des Ganzen: Eine feine, wohledierte und originalgetreue, zweisprachige Werkausgabe, die mit dem Lauf der Zeit wächst, ohne sich auf Vollständigkeit berufen zu wollen und im Gegenzug, zudem – soweit möglich – auch das bildnerische Werk des Künstlers Keith Waldrop berücksichtigt.
Angesichts der herausragenden Position, die das Dichterehepaar Keith Waldrop und Rosmarie Waldrop im transatlantischen Lyrikdiskurs einnimmt – im deutschsprachigen Raum am ehesten vergleichbar mit der Rolle von Elke Erb, die letztendlich auch hier nicht unwesentlich die Fäden gespinnt hat –, ist es an der Zeit, hier nachzuarbeiten. 2023 hat sich mit Alexander Kappe, Jan Kuhlbrodt und Michael Wagener ein festes Herausgeber- und Übersetzer-Team herauskristallisiert, das sich dem Projekt in Gänze und über mehrere Jahre annehmen wird.
Den Anfang macht hier die Trilogie – die selbst keinen übergeordneten Titel hat –, bestehend aus den drei Originalbänden The Principle of Locality (1995), The Silhouette of the Bridge (1997) und Semiramis If I Remember (2001). Zusammen betrachtet bilden diese drei Bücher einen Nukleus der Dichtung Keith Waldrops. Sie Erscheinen zweisprachig zunächst als Einzelbände und etwas später auch in einer dreibändigen Ausgabe in Kassette.
Der Tod von Keith Waldrop im Juli diesen Jahres liegt leider trübend über diesem schönen Projekt, hier war die Vorstellung eine gänzlich andere. Seinem Andenken gelten die nun vorliegenden Übertragungen.
das prinzip
der lokalität
keith waldrop
»DER GARTEN ERSCHEINT HELL, LIEGT IN SEINEM ENGLISCHEM DUNSTSCHLEIER, UND ALS ICH HINAUSSCHAUE, SEHE ICH PINKELPFOTE, DIE WOHL EINEN EIGENEN ZUGANG ZU DIESEM GARTEN HAT – ANDERS ALS WIR. / ICH BEOBACHTE SIE, WIE SIE EIN LOCH IN EINEM BLUMENBEET GRÄBT, SICH DANN SPREIZEND UND MIT AUFGERICHTETEM SCHWANZ. DANN SCHARRT SIE DIE ERDE ZURÜCK IN DAS LOCH UND SCHNUPPERT BIS IHRE ÖKOLOGISCHEN BEDÜRFNISSE GESTILLT SIND. / ICH BIN FROH DARÜBER, DENN DAS BEDEUTET: SIE HAT NUN VIEL WENIGER AUSGABEN FÜR IHR KATZENKLO. / MANCHMAL SIEHT MAN SIE IM GARTEN, JETZT ABER NICHT. / UND JETZT STEHT SIE UNSCHLÜSSIG DA, MIT ERHOBENER PFOTE UND EIGENTLICH SCHON DURCH IHREN EIGENEN EINGANG AUF DEM RÜCKWEG INS HAUS – WÄRE DA NICHT DIESES ROTKEHLCHEN (ALSO SO EIN KLEINES ENGLISCHES ROTKEHLCHEN UND NICHT ETWA EINE AMERIKANISCHE ROTDROSSEL), DAS AUF EINEM TRAGENDEN AST DES BIRNBAUMS IN JENEM TORLOSEN GARTEN SITZT. UND DA SIND SPATZEN, VON DENEN EINER NICHT WEIT VON IHR ENTFERNT NACH AUF DEM BODEN LIEGENDER NAHRUNG PICKT. SIE HAT IHN IM VISIER, SEIN HERBSTLICHES FEDERKLEID, ABER LEIDER AUCH SEINEN LEIDER WACHEN BLICK. SIE KENNT DEN DUNKELSCHALEN GESCHMACK, DER AN SEINEN WOHLGEFORMTEN KNOCHEN HAFTET. / OB SIE SCHON SABBERT, KANN ICH VON MEINEM FENSTER AUS NICHT SEHEN. / DIE SPATZEN SIND HIER SICHER. SIE HAT IHRE BESTEN JAHRE SCHON HINTER SICH. ABER SIE WÜRDE SIE TÖTEN, WENN SIE NUR KÖNNTE.«
Das Prinzip der Lokalität ist der Gedichtband der Ruhe. Bereits der Titel spricht: Das Lokalitätsprinzip ist ein Konzept aus der Relativitätstheorie. Es besagt, dass sich physikalische Effekte nur mit begrenzter Geschwindigkeit ausbreiten können und nur in der unmittelbaren Nähe der beteiligten Objekte signifikante Auswirkungen haben. Keith Waldrop überträgt dieses Konzept in einer Weise, die man voller Anerkennung als meisterhaft bezeichnen muss. In Prosapoesie niedergeschriebene Reiseerinnerungen, die genau so oder genau so niemals stattgefunden haben mögen, stellt er geschickt nebeneinander. Die vorwärtstreibende Kraft der Vergänglichkeit wird beruhigt. Von einem poetischen Erzähler, der die Unruhe im Alltäglichen findet und in das beruhigende Dahinfließen des Gedichts hinüberhebt.
Wo lebt dieser Erzähler? Offenbar irgendwo in London; mit Blick auf einen Garten, in dem seltsame Grüppchen von Gärtnern ungefragt ans Tagewerk gehen; mit der Aufgabe, auf eine Katze namens Pinkelpfote aufzupassen, die ihren begrenzten Ort nie verlässt, aber jede Bewegung in der Umwelt zu registrieren scheint; dann befinden wir uns in Keith Waldrops Kindheit wieder; dann plötzlich in Ost-Berlin beim Grenzübergang mit Freunden, und nicht der fehlende Pass wird zum Problem, sondern das Zuviel unnützer Gegenstände in den Hosentaschen. Grenzen zwischen Lebensepisoden lösen sich auf. Erfahrbar werden soll, welche Bedeutung die verstreuten Erinnerungen des Lebens haben, wenn sie der Macht der Vergänglichkeit sanft aus den Händen genommen und einem dichterischen Zusammenhang überstellt werden. Aus der Unruhe des Vergehens von Zeit und Leben wird die Ruhe des Nebeneinanders dessen, das nie einen festen Raum und nie einen festen Zeitpunkt hatte. Kein Stern vergeht unendlich auf sein Ziel hinrauschend, in einzelner Bahn; er gibt Kräfte ab und nimmt sie auf, wird im Moment des Wahrgenommenseins unendlich.
Zwischen die Prosastücke stellt der Autor mal sanft, mal stürmischer fließende Gedichte, in denen er dem Einzelwort eine Bedeutung abträgt, die ganz wie im physikalischen Prinzip nur in der Nähe zu den anderen Einzelwörtern, die mit begrenzter Geschwindigkeit durch die eigene Erinnerung fahren. Bewegung findet seine Grenze in der Ruhe, welcher im Wahrgenommensein durch andere Kräfte liegt. So wird Nähe auch zu einem der Kernthemen dieses Bands, wenn er über die Liebe zu seiner Frau, die große Dichterin Rosmarie Waldrop nachdenkt und ihr sanft den Namen »Nachbarstaub« anbietet – als Prophezeiung für die Zukunft, deren Sinn noch zu ergründen sein wird.
Keith Waldrop hat mit Das Prinzip der Lokalität das Kunstwerk vollbracht, eine Sprache zu finden, die sich in der Tradition der Avantgarden des 20. Jahrhunderts versteht, und trotzdem zugänglich, einladend und weltgesättigt ist: humorvoll, aber niemals albern, ironisch, aber nie zynisch, einfühlsam, aber nicht schwelgend, nachdenklich, aber ohne Dünkel, gelehrt, aber nicht gelehrig. Und immer heiter. Stufenweise entfaltet dieses Buch seine Wirkung und lädt dazu ein, mehrfach gelesen zu werden; bis man seine Lieblingsstellen in diesem Teppich aus Erinnerungen gefunden hat.
das prinzip der lokalität | the locality principle | keith waldrop
aus dem englischen von alexander kappe und michael wagener
hrsg. alexander kappe | jan kuhlbrodt | michael wagener
188 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | engl. | dt.
isbn 978-3-948107-60-4 | reihe staben [band 23] | euro 33,00
© gutleut verlag 2023
der umriss
der brücke
[behelfserinnerungen]
keith waldrop
»ICH SCHREIBE SO LANGSAM, DASS DIE WELT SICH MANCHMAL ZWISCHEN ZWEI SÄTZEN, ODER NOCH BEVOR ICH MICH FÜR EINE VON ZWEI WENDUNGEN ENTSCHEIDEN KANN, EINE GANZE RUNDE UM SICH SELBER DREHT. / KOMMEN UND GEHEN, SO SYMMETRISCH SIE SCHEINEN, HABEN NICHTS MITEINANDER GEMEIN. EINE REIHE VON BÄUMEN LINKER HAND VERSPRICHT SCHATTEN, SO DASS ICH DEN KÜRZEREN WEG VERLASSE UND IN DIE NEBENSTRAßE EINBIEGE. SIE IST WIE EIN TUNNEL NACH HAUSE. SONNENLICHTFLECKEN AUF DEM GEHSTEIG STEIGERN DAS GEFÜHL VON ENTKOMMEN. / DARAUS IST NICHT ZU SCHLIEßEN, DASS IN KURZEN STRAHLEN ZU LESEN WÄRE ODER IM VERSUCH, DIE SCHICHTEN VON MÜHE UND ZÖGERN WIEDERHERZUSTELLEN. SCHREIBEN UND LESEN, WENNGLEICH SIE SICH EINEN TEXT TEILEN, HABEN KEINE WEITERE BEZIEHUNG ZUEINANDER – WEIL GEBOREN ZU SEIN ÜBER DAS STERBEN NICHTS AUSSAGT. / SONNE BEFLECKT DEN TISCH, HARTNÄCKIG. // MEIN ZWEITER LINKER UNTERER BACKENZAHN WAR NIE AUCH NUR IM ANSATZ FÜR MICH BRAUCHBAR. ER ENTSPRINGT MEINEM ZAHNFLEISCH, RAGT SCHRÄG NACH INNEN UND ZERKAUT ÜBERHAUPT NIX. JAHRZEHNTE QUÄLTE MEINE ZUNGE SICH UM SEINEN GRAT HERUM. / NUN SCHMERZT ER, UND MEIN ZAHNARZT BEHAUPTET, DER HAUER SEI FAUL. / ER HAT MIR WENIG EINGEBRACHT, DER KLEINE GOTT, MEIN ZWEITER LINKER UNTERER BACKENZAHN BESCHERT MIR ALLENFALLS SCHMERZEN. TROTZDEM, ICH BIN MIR GEWISS, WERDE ICH IHN VERMISSEN, WIE ALLES, DAS VERLOREN GEHT, NACHDEM ES MEIN LEBEN KURZ GESTREIFT HAT, GANZ ZU SCHWEIGEN VON EINEM SO INTIMEN DING, DAS MIR TÄGLICH INS BEWUSSTSEIN RAGT, UM ÄRGER ZU BEREITEN. / WENN ICH ALL DEN ÄRGERNISSEN AUSDRUCK GEBEN WOLLTE, DIESEN RAUEN ODER ZARTEN PUNKTEN AUF DER SONST SO UNSCHEINBAREN OBERFLÄCHE MEINER ERDENZEIT, MÜSSTE ICH EINE LISTE VON ALLEN DINGEN ERSTELLEN, DIE ICH, WIE ES HEIßT, EINMAL NICHT MIT MIR NEHMEN KANN. UND ZU JENER TOTALITÄT, DIE ICH ZURÜCKLIEßE, ZÄHLTE AUCH MEIN VERMÖGEN ETWAS ZU BEDAUERN. ALSO MUSS ICH JETZT ODER NIE DIE GANZE WELT BETRAUERN, DIE VERGEHT.«
Den »Philosophen unter den Autoren seiner Generation« nannte Nico Bleutge seinen Kollegen Keith Waldrop in einer Besprechung der gravitationen für die Süddeutsche Zeitung. Kein anderes Buch bestätigt dieses Urteil besser als Der Umriss der Brücke. Erneut begegnen wir Keith Waldrops geschicktem Montieren verschiedener Verfahren, wenn Prosastücke und Gedichte verflochten werden; und nun konsequent überschwappen. Diese Gedichte transportieren uns von einem Ort, einer Szene, einer intensiven Empfindung zur Nächsten, und nehmen die Schleife später wieder auf, um das zwischenzeitlich Erfahrene beizuknüpfen.
Keith Waldrop fragt, wie unter den gegebenen Umständen einer konsternierten, entzauberten Moderne noch so etwas wie Transzendenz denkbar sein kann. Oder zumindest: Wege der Überschreitung. Von den titelgebenden Brücken träumt er einerseits als Gegenstück zur Mauer. Können wir uns selbst überschreiten und etwas Höherem begegnen oder treffen wir doch immer nur auf Grenzen? »Im Traum geht man oft durch Mauern, aber nicht durch diese, weil sie eine Traummauer ist, undurchlässig für Träumer«, schreibt er. Auf den Höhen- oder Tiefenflug in Seele und Kosmos folgt, typisch für den Autor, eine Konstratierung mit dem Alltäglichen, der er gleichwohl mehr abzutrotzen weiß als die bloße Diagnose dessen, was notgedrungen ist. War der heimliche Protagonist von Das Prinzip der Lokalität eine Katze, so ist es nun, nicht minder unerwartet, aber angesichts von Keith Waldrops Glauben an Ironie und Umdrehung folgerichtig: ein Backenzahn, der eine Brücke gut vertragen kann. Was diesen Band zusammenhält, ist nicht etwa die klare Beantwortung einer metaphysischen Frage, auf die alle Gedichte klimatisch hinsteuern würden, sondern die Wiederholung von Zahnarztbesuchen, die darüber nachdenken lassen, ob aus Schmerz Heilung und aus Tod Wiedergeburt erwachsen kann, oder wir nicht anders können, als wiederholt anders formulierte Fragen und neue, minimal veränderte Antworten an die immerselben Gegenstände zu stellen. So muss auch die stete Arbeit an einer Geisterschichte scheitern, weil es sich für Autor als unmöglich erweist, »jemals den Höhepunkt zu erreichen, geschweige denn, zu einem Ende zu kommen.« Und so sieht sich auch das unentwegt streitende ältere Paar in der Nachbarschaft in einer Endlosschleife der immergleichen Abläufe von Vorwürfen und Androhungen gefangen. Vielleicht, so wäre Keith Waldrop zu verstehen, müssen wir Überschreitung nicht in der Vertikale der Vergangenheit oder der Zukunft suchen, auf die alles hinsteuert oder von der alles fortrennt, sondern in einer Vermischung von Vergangenheit und Zukunft: »Ich versuche mich zu erinnern, was ich sein werde.«
der umriss der brücke [behelfserinnerungen] | the silhouette of the bridge [memory stand-ins] | keith waldrop
aus dem englischen von jan kuhlbrodt
hrsg. alexander kappe | jan kuhlbrodt | michael wagener
136 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | engl. | dt.
isbn 978-3-948107-61-1 | reihe staben [band 24] | euro 29,00
© gutleut verlag 2023
semiramis
soweit ich erinnere
[selbstportrait als maske]
keith waldrop
»ICH ERINNERE MICH, WIE MICH MEIN VATER NACH MEINER FRÜHESTEN KINDHEITSERINNERUNG FRAGTE, UND ICH IHM SAGTE: JA, ICH ERINNERE MICH AN DAS HAUS IN SOUTH NEOSHO (WO WIR WOHNTEN, ALS ICH IN DEN KINDERGARTEN GING), AN DIE OVALE SCHEIBE IN DER EINGANGSTÜR. ER LACHTE UND SAGTE, NEIN, DIE WAR DA NICHT. ER HIELT INNE UND WURDE PLÖTZLICH GANZ ERNST, UNMÖGLICH, DASS DU DICH DARAN ERINNERN KANNST. UND ER BEHAUPTETE, DIE OVALE SCHEIBE DER EINGANGSTÜR WAR NICHT IN DEM HAUS IN SOUTH NEOSHO, SONDERN IN DER TÜR EINES FRÜHEREN HAUSES, AUS DEM WIR AUSGEZOGEN WAREN, ALS DU EIN PAAR WOCHEN ALT WARST – ALSO DEM HAUS, IN DEM ICH GEBOREN WURDE.«
Den Abschluss der Waldrop-Trilogie, die in diesem Herbstprogramm beim gutleut verlag erscheint, bildet Semiramis soweit ich erinnere. Wenn Das Prinzip der Lokalität der Gedichtband der Ruhe und Der Umriss der Brücke der Gedichtband der Überschreitung ist, dann ist Semiramis der Gedichtband der Erinnerung.
Semiramis ist eine altorientalische Heldin, die in verschiedenen griechischen, assyrischen, jüdischen und armenischen Quellen, aber auch bei Boccaccio oder in Dantes Göttlicher Komödie auftritt. Mal gilt sie als begnadete Baumeisterin und Erschafferin der Hängenden Gärten von Babylon, mal als Gründermütter der gesamten Stadt. Mal ist sie durch Intrigen zur Herrscherin geworden, nur um dann eine unerwartet gerechte Herrschaft auszuüben, mal überlistete sie ihre Gegner durch geschicktes Vortäuschen einer männlichen Identität. Die eine feste Haupterzählung des Lebens der Semiramis gibt es gleichwohl nicht; ihre unbestimmte, ja chimärische Position im kulturellen Gedächtnis erlaubt Keith Waldrop eine Aneignung besonderen Ausmaßes. Er katapultiert sie in die Gegenwart; auch in den Raum seiner inneren Gegenwart, der vollgestellt ist mit Masken, die aufzuziehen Erinnerungen auslöst, mit unbekanntem Ausgang. Das Selbstportrait als Maske, wie der Alternativtitel des
Texts heißt, vollzieht sich durch das Hineinschlüpfen in einen Ballsaal mit seltsamer Ausleuchtung. »Die verärmteste Form des Doppelgängers ist ein Schatten«, schreibt Keith Waldrop. Sich selbst portraitieren, sich selbst abbilden, sich selbst vollständig ausleuchten, das ist unmöglich – denn wir verfügen letztlich nicht über uns selbst. Nicht nur vor anderen, sondern vor uns selbst tragen wir Masken. Das Spielfeld verändert sich jedoch, wenn wir die Maske einer anderen Person tragen. In Semiramis vollziehen sich die Erinnerungen darum auch durch ihre Abwesenheit – Anwesenheit gibt es nur in Erinnerungsspuren. Verlorenen Menschen, verlorenen Gegenstände, eingebildeten Kindheitserinnerungen, vertauschte Rollen. Die eigene Erinnerungswelt nimmt der Autor als etwas in seine dichterischen Hände, das es nur noch als Legende mit Lücken gibt. Die Leerstellen in der Erinnerung fühlt und füllt die Fantasie.
»KEINE GEWISSHEIT. // BEGIERDE UND TRAURIGKEIT. VERGRIFFENE SCHALTPLÄNE. VEREITELTE PROPHEZEIUNGEN. MYSTISCHE ESSENZEN. BO-DO-LO LÄUFT AUF DEM WASSER, ÜBER DEN OZEAN, ÜBER SEINE STEILEN TREPPEN. DIE FISCHZÜGE UND DER VOGELFLUG, WINDE UND STRÖMUNGEN. ARMSELIG ABGELAGERTES HOLZ, SCHLECHT GEPFLEGT. // ABER // VERFLUCHE NICHT / DEN TAG BIS DU / DIE NACHT GESEHEN HAST // TOD DURCH IDEEN. // EWIG – GOTTES TAG DER RUHE. DER ACHTE TAG IST DER UNSERE. // DER TEMPEL KANN WIEDER AUFGEBAUT UND AUCH DIE STADT REKONSTRUIERT WERDEN, ABER LOGISCHERWEISE NICHT IN EINEM JAHR. DAS SAATGUT FINDET KEINE RUHE. DIE QUERBECKEN – DORT AUCH TÄLER GENANNT – NACKT IN EINER BLUMENWIESE. // FLEISCH, DER SKANDAL DER SEELE. GOLD IM SCHMELZOFEN, UNVERDAUTE GEGENSTÄNDE IN DEN BÄUCHEN DER FISCHE. // ANGEZOGENE KLEIDER.«
programm 2022
semiramis soweit ich erinnere [selbstportrait als maske] | semiramis if i remember [self-portrait as mask] | keith waldrop
aus dem englischen von michael wagener
hrsg. alexander kappe | jan kuhlbrodt | michael wagener
152 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | engl. | dt.
isbn 978-3-948107-62-8 | reihe staben [band 25] | euro 30,00
© gutleut verlag 2023
nichts
manifeste und poeme
yevgeniy breyger | eva köstner | michael wagener
Das Buch nichts | manifeste und poeme von Yevgeniy Breyger, Eva Köstner und Michael Wagener stellt ein ganz besonderes Buch in der Reihe staben dar.
Der Band widmet sich der Werkgruppe der manifeste, der vor fünf Jahren verstorbenen Frankfurter Künstlerin Eva Köstner, sowohl in literarischer wie auch in bildnerischer Form, die hier durch weitere Texte von Yevgeniy Breyger und Michael Wagener eine poetische, aber auch grafische Erweiterung erfährt. Zudem versammelt der Band weitere Texte aus dem Nachlass der Künstlerin.
Eva Köstner hat sich im Rahmen ihrer künstlerischen Arbeit intensiv mit der Kunst und der Literatur der Avantgarde des 20. Jahrhunderts beschäftigt, vornehmlich mit Arbeiten und Schriften von Künstlern und Autoren des Surrealismus, Futurismus und der unterschiedlichen Dada-Bewegungen. Vor allem Texte und Zitate dieser ›Bewegungsvertreter‹ dienten ihr immer wieder als Inspiration und zeitgleich als Material für ihre Zeichnungen, Textarbeiten und Animationsfilme. Ähnliches gilt für Texte von Theoretikern aus dieser Zeit wie beispielsweise Ludwig Wittgenstein, Ernst Bloch, Henry David Thoreau, Marshall McLuhan oder Richard Sennet, im Falle von nichts, aber vor allem für André Breton und Raymond Queneau, die als Ausgangsmaterial für die Manifestarbeiten sowie als Vorgaben durch die Künstlerin dienten.
Dies spiegelt sich u. a. sehr deutlich in zyklustitel: an eva von Yevgeniy Breyger wieder, ein zehnteiliger Textzyklus, der sich zunächst in seinen einzelnen Teilen den verschiedenen Manifesten und diese aufgreifend nähert, gleichzeitig aber immer weitere Erzählebenen einflechtet, in denen der Autor eine sehr persönliche Beziehung zur Künstlerin entwickelt, die sich immer wieder anders zeigt und entwickelt. Am Anfang heisst es:
»MANISCH MICH SCHMIEGEN ANS MAGNETISCHE FELD, IHRE NISCHE. WAS TUN? EINE ENTSCHEIDUNG FÄLLEN ÜBER DIE ART VON REALITÄTEN, IN DENEN ICH LEBE. HOFFNUNGSVOLL EINERSEITS – DIE WELT, DIE MICH KENNT ALS DIE EINE, DIE LIEBEVOLLE SPIEGELUNG DER WELT, AN DIE ICH GLAUBE. SIE UMGEBEND, DIE ANDERE RÜCKSICHTSLOSE WELT. SIE KENNT MICH NICHT, KENNT WEDER MEINE OBERFLÄCHE (HAUT) NOCH MEINE FUNKTION (HEIM?) – WAS TUN? EVA, NEBEN MIR, WIE SCHATTEN EINER UNGEBORENEN SCHWESTER. SPRICHT. HÄLT EINE PFLANZE IN DER HAND: »›IHR TOTEN SEHT UNS ZAHNRAD SO ÜBER DORT IN GROßER ASCHE, DIESEN HÄNDEN.‹« ALSO WIEDER ALLES NIEDERREIßEN, VON VORN BEGINNEN IN EINEM LEEREN BETT? WAS BLIEBE ÜBRIG?«.
Michael Wagener greift in seinem Haupttext die sometimes our dreams flood like echoes oder die einführung und erlassung des 30. februar u. a. auf noch mit der Künstlerin gemeinsam entwickelte Ideen und Konzepte zurück, die vor allem die Manifeste betreffen. Diese aber werden zunehmend zu verschwommenen Gedankenspielen und Erinnerungen, die ihr Zuhause im Traumhaften finden.
Eine weitere wichtige Ebene des Buches bildet die typografische Gestaltung des Bands, die in ihrer experimentellen Ausrichtung die einzelnen Texte und Textformen interpretierend umsetzt. Zudem ist der Band mit einem farbigen, aufklappbaren Bildteil mit Altarfalz ausgestattet, der alle wichtigen Manifestarbeiten abbildet, einem Plakatinsert sowie einem Plakatumschlag.
nichts | manifeste und poeme | yevgeniy breyger | eva köstner | michael wagener
herausgegeben von michael wagener
reihe staben | [band 20]
216 seiten | plakatinsert | plakatumschlag | altarfalz | fadenheftung | zahlr. abb. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-936826-00-5 | euro 38,00 | © gutleut verlag 2022
um | schrift
gedichte
verica tričković
»LETZTENDLICH GEHT ES BEI VERICA TRIČKOVIĆ DURCHGEHEND UM DAS SELBSTBEGREIFEN UND UM DAS SELBSTARTIKULIEREN DER WELT GEGEN DIE UNMÖGLICHKEIT DES BEGREIFENS UND DES SPRECHENS.«
Dies sagt treffend Olga Martynova über Verica Tričkovićs Gedichte und Texte. Die in Mazedonien geborene und in den Kriegswirren mit ihren Kindern nach Deutschland emigrierte Autorin wählte inzwischen Deutsch als ihre Sprache. Mit um | schrift, erscheint nun ihr erster Band im gutleut verlag, reihe staben [band 21].
»ALS WERFE JEMAND EINEN STEIN IN DICH / ALS WÄRST DU WASSER / IN DEM KREISE AUFWIRBELT EIN GEWORFENER STEIN / IN BEWEGUNG SETZT / SICH IN DIR VERIRRT VERLIERT« heißt es im titelgebenden Gedicht um | schrift. In sieben sehr unterschiedlichen Kapiteln ist der Band um | schrift eine Collage von Wandlungen, die sich vielstimmig in einer Wechselwirkung mit Wirbeln eines Sprachuniversums bewegt. Die Gedichte handeln von Unmöglichem wie von Möglichem, von ineinandergreifenden inneren und äußeren Veränderungen, vom Sprach- oder Namenswechsel, vom Verlust, von Herkunft und Dazugehören, vom Fall und Zufall, Krieg und Umbruch, von Versöhnung, vom Abschied im weitesten Sinne, vom Begreifen. Wie im Gedicht nachschrift: »DAS IST DAS UNSERE WIR RICHTEN UNS EIN / ÜBER UNS DIE MAUER AN DER WIR HÄNGEN / WIR SIND AKROBATEN JEDER AN SEINER SEITE / DAS SCHAUT AUS ALS WÜRDEN WIR EINS / WIR SIND WEIL WIR GEHEN«.
»FERN VOM KÖRPER / BIN VORSTELLUNG NOTIERE VONNÖTEN UNWIEDERBRINGLICHE DINGE / DAS IST DIE FALLE IN DER ICH MICH GEWALTIG VERZIEHE« [Aus um | kehr 1]
Das Lesen dieser Gedichte wird zu einem Sich-Hineinbegeben, die lesende Person wird in die Kreise mit hineingenommen und am Ende mit einem Sich-erfahren-und-die-Sprache-und-die-Welt belohnt.
»DU ILINA ALL DIESES WIRKEN DIESE REGUNG / DEN FÜLLER IN DIE TINTE DIE ZUNGE / DER FLUSS HIELT UNS AM LEBEN ER HIEß SPRACHE / DAS WAR UNSERERER HUNGER IST UNSER BROT« [Aus um | bruch].
Kreise, die einander treiben, miteinander verbunden sind, denn nichts steht hier für sich allein, das Erfahrene wie das Erträumte, »all das vermischt sich«. Ein erster Stein wird geworfen – ob ums Schreiben oder um das Umschreiben, oder um beides – was wird umgeschrieben, wer schreibt was um, was ist erinnert, was imaginiert – hier werden die Lesenden herausgefordert, Antworten für sich zu finden.
Stevan Tontić schrieb: »DIE GEDICHTE VON VERICA TRIČKOVIĆ ZEICHNEN SICH AUS DURCH EINE DICHTE, ENTHALTSAME DIKTION, DEM SCHWEIGEN NAH. DA, AN DER GRENZE DES SPRECHENS UND DES SCHWEIGENS, DES LÄRMS UND DER STILLE, ENTSTEHT DAS SCHWINGEN IHRER LYRISCHEN STIMME.«
um | schrift | gedichte | verica tričković
reihe staben | [band 21]
104 seiten | klappenbr. | zahlr. abb. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-17-8 | euro 27,00 | © gutleut verlag 2022
verzargen
ein hölzernes alphabet
frank milautzcki
»RIECHTURN // DAS FRÜHJAHR FLIEßT AUS DEM TAL HERAUF. / ÜBERALL RUFEN VÖGEL ODER SIND UNTERWEGS /ZU ZWEIT, DAMIT SIE SICH NICHT VERLIEREN, BEISAMMEN / TURNEN IM JETZT OHNE NEST. ES BRAUCHT DEN GEMEINSAMEN / ORT, AN DEM DAS FINDEN SCHMECKT UND RIECHT UND ZUM ATLAS WIRD. […] AUF ABSZISSE UND ORDINATE TANZT DIE / MASCHINERIE DER ZEIT DAS FORMULIERTE MIT UND RÜMPFT DIE PHASE.«
Nach schwarz drosseln aus 2017 erscheint nun mit verzargen | ein hölzernes alphabet der zweite Gedichtband von Frank Milautzcki im gutleut verlag, abermals in der Reihe staben [Band 22].
Gereimtes neben Cut-Up und Textcollage? Dann ist es Frank Milautzcki! In seinen neuen Gedichten aus den letzten fünf Jahren deutet sich eine Entwicklung an, die – von architektonischen An- und Bemaßungen bis hin zu Notizen – wie post-its an verschiedenen Kalenderblättern kleben. Aus unterschiedlichsten Textformaten steigen dabei viele Atmosphären auf und das Spiel um Text und Struktur verwindet sich mit der Musik des Satzes. Das Erzählerische der Gedichte wird sofort Melodie. Das Ziel, das die Gedichte anstreben, ist der Weg, den sie gehen: Ihre Bewegung lässt jede erstarrende Landschaft hinter sich – in ihr zeigt sich der Mensch. Poesie geschieht beim Einbau der Zargen und Durchgänge, beim Umwandeln von Ausblick in Einblick.
»BELANK // DIE WORTE ZEIGEN SICH ERKÄLTET IN DIESEM MAI. / ES GIBT EIN LEVEL, DAS ICH SCHWIMME, / BLANKGESCHABT VOM RAUMERGREIFEN. SPIEGEL / EINES MÜDEN MÜHENS IN DER LEEREN LANDSCHAFT./ WO IST DAS POEM? DÜMMER FRAGEN / KANN MAN NICHT, IM MEER NACH DEM WASSER. / TAUCHE.«
»DER SINN IST NIE / VERBORGEN – NUR DER BLICK / BORGT SICH / AN FALSCHEN STELLEN / SEIN ALPHABET UND SUCHT / NACH CHROMJUWELEN«
Wie verwandelt sich Bemerkung in Bewirkung, wie verhält sich das dennoch Mögliche zur diffusen Gewalt der Verhinderung? Wie Flimmerhaare fangen die Worte An-Sätze auf:
Manchmal scheint es, dass die Texte sich selbst gedichtet haben; in ihnen ist viel poetische Neugier virulent, die in der Engführung von Collagetechniken eine eigene Form (er)finden. Ingredienzien durchdringen sich gegenseitig. In der Aufkündigung jedweden Teilfriedens wird Irritation in Wachsamkeit umgemünzt. Dabei gibt es Melodien, die inwendig als Resonanz gehört werden können. Angestimmt sein von außen und den dort (un)möglichen Sätzen. Eine rasante Mixtur aus ganz unterschiedlichen Wortschnipseln, Findungen, Splittern und etlichen aus dem hölzernen Alphabet ausgebrochenen Geschichten.
»BEFUND // OHNE DICH BIN ICH BEI DIR UND BIN NICHT HIER / WENN ICH WOHNE UND WOHNE WOANDERS / WIE EIN KLEIBER BÄUME BELÄUFT WENN ICH SCHREIBE / BIN ICH BEI MIR WIE ICH BEI DIR BIN / IN DEM VIELEN VON DIR BIN ICH DA UND AUCH WIR / GEBISSEN VOM FRÜHSTÜCK ALLEIN / DAS SCHÖN GESAGTE FÜR DEN KAFFEE / VERSCHLISSEN, GEWÄLZT IN VERSCHIEDENEN KISSEN / BIN ICH OHNE DICH WIEDER BEI DIR«
verzargen | ein hölzernes alphabet | frank milautzcki
reihe staben | [band 22]
104 seiten | plakatumschlag | br. | zahlr. abb. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-18-5 | euro 28,00 | © gutleut verlag 2022
wir ländern uns fort
jayne-ann igel
»SPRECHEN ÜBERTAGE // ICH WOLLT DICH NICHT ZEIHEN / WO
DIE SPRACHE HERKOMMT, AUS GRÜNDEN, BLEIBTS STILL / ICH MAG DIE GESPENSTER NICHT, DER SCHNEE HAT ARABESKEN GEBILDET, AUF UNBEFESTIGTEN WEGEN, GLEICH ORAKELN, DIE WIR KAUM ZU ENTSCHLÜSSELN VERMÖGEN / LASS UNS GEHEN, ÜBER DEN FRISCH AUFGETRAGENEN TEER, UND WAS ZU SAGEN WÄRE, DURCH DIE KEHLE RINNEN –«
Nach umtriebe (2013), vor dem licht / umtriebe (2014), die stadt hielt ihre flüsse im verborgenen (2018) und alles lichter winter (2019/2020) erscheint nun mit wir ländern uns fort bereits der fünfte Band von Jayne-Ann Igel im gutleut verlag.
Oft ist im Band von etwas die Rede, das wir Landschaft nennen und das uns doch immer fremder wird, und sich selbst enteignet. In der Gegenwart, aber auch zu früheren Zeiten beobachtbar schon derselbe Prozess. Landschaften, die eher Behauptung von etwas sind. Was haben beispielsweise Bergbaufolgelandschaften noch mit dem Begriff von Landschaft gemein, wo Restlöcher mit Wasser oder Schutt verfüllt werden, die Straßen baumlose Alleen vorstellen. Wo Natur nur mehr in ihrer Verletzlichkeit wahrgenommen werden kann und das Festland nicht mehr den Halt zu bieten vermag, den das Wort suggeriert. Auf dem ersten Blick mögen solche Szenerien dystopisch wirken, das Schreiben darüber gar resigniert, doch der Konfrontation mit diesen Realitäten, der dichterischen ›Übersetzungsarbeit‹ eignet die Möglichkeit, anders damit umzugehen.
WAS SICH SCHREIBT // »VORHERRSCHEND DIE SIMPLIZITÄT VON EREIGNISSEN« SAGTE SIE, »DU KOMMST AUS DER UNÜBERSICHTLICHKEIT, UND ICH STEHE EINFACH HIER AN DER STRAßE UND ERWARTE DICH« –
Dass Jayne-Ann Igel sich mit solchen Fragen beschäftigt, ist nicht neu, doch aus einer größeren räumlichen und zeitlichen Distanz heraus eröffnen sich ungewohnte Perspektiven auf eine Region, die sie bis in die späten achtziger Jahre oft durchstreift hat, zu Fuß, in Bahn oder Bus, per Rad. Dieses sich erneute Annähern an Themen spielt auch in anderen Textgruppen im vorliegenden Band eine Rolle, in Zyklen wie Langes Gedicht, Spot und Fallen. Zyklen, in denen die Autorin Zivilisationsverlusten nachspürt, Fixpunkten der eigenen Biografie, oder Straßenszenerien aufscheinen lässt, Beziehungsmuster, alternierenden ›Ichs‹ Sprache verleiht. Tagesaktuelle Wahrnehmungen werden von Schichten an Erinnerung bereichert, Schichten, die sich übereinander legen, durchdringen.
»EINGELOGGT // SCHREIB ICH WEITER ODER LASS ICH ES BLEIBEN, DIESE ÜBERBORDENDEN SENDUNGEN, DIE EINEN BESINNUNGSLOS
ZURÜCKLASSEN, SCHIFFSMELDUNGEN, WASSERSTANDSMELDUNGEN, PEGELSTÄNDE, DIE BESAGEN, OB WIR NOCH ÜBER WASSER MIT DEM KRAGEN, UND WAS ZU TUN IST, DAMIT … – DYNAMIT IN UNSEREN WORTEN, AUF DEN ZUNGEN, JEDES LICHT BEDENKT EIN ANDERES, SPRICHT, TÄGLICH IN DIESEM FIXRAUM VON BEKUNDUNGEN UND PAMPHLETEN, SCHON FRAGEN SICH DIE DIGITALEN SACHWALTER, WO UND WIE DAS ALLES ZU VERWAHREN, WO DER STILLRAUM FÜR ABGELASSENE DATEN, ABGESCHWORENE WORTE UND GESCHWÜRE, DIE INFEKTIÖS –«
wir ländern uns fort | jayne-ann igel
reihe licht | [band 09]
122 seiten | br. | farb. leporello | zahlr. abb. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-34-5 | euro 28,00 | © gutleut verlag 2022
sirenenecho
gedichte
dirk uwe hansen
»VÖGEL / FANGEN // BEEREN ALS WEG / WEISER UND SCHLECHTE KÖDER / BLÄTTER FÜR VÖGEL DER BODEN ZU / DICHT WIRD KALT WAS WEIß / DENN SCHON DIE / RINDE AM STOCK NOCH NICHT MAL SO DICK / WIE KARTO«
Nach den Bänden wolkenformate (2016), sonne geschlossener wimpern mond (2018) und aussichtsplattform | welten.9 | darsolarpolar (2020) erscheint mit sirenenecho nun bereits der vierte Gedichtband von Dirk Uwe Hansen im gutleut verlag.
Das Buch, wie der Titel unschwer vermuten lässt, ist den Sirenen und ihren Gesängen gewidmet, nicht neues könnte man denken, haben sie doch ihren festen Ort in den Texten von Dirk Uwe Hansen, allein sie verändern Stimme und Stimmlage, ihre Sprache, ihren Ton immer aufs Neue. Im Zyklus sag mir sirene was in wolkenformate kommen sie noch leise bescheiden, (un)scheinbar einsam und einfühlsam daher, suchend und fragend, stimmen sie in sirenecho einen anderen Ton an: In besonderer Weise bestimmter und mit anderer, neuer Klangfarbe singend suchen sie nach neuen Räumen und mehr …
»MOLPE // GESPALTEN AM SCHNABEL EIN / SPATZ MACHT NOCH KEIN / GEDICHT GENESE WIE / SCHEIDUNG VON SCHALE UND EI VON / HAUT UND SKELETT AM / ENDE SEELE UND LEIB GESANG / UNUNTERSCHEIDBAR VON / BRUDER UND SCHWESTER / VON METEOR UND MAULWURF«
»THELXINOE // BRAUCHT WORT EIN GESICHT / BRAUCHT VERSTAND / EINE RICHTUNG BRAUCHT JEDES / EIGENE EIGENS EINE / ANKÜNDIGUNG VON / BETRACHTEN VON / SCHÖNHEIT IM AUGE IM ANGESICHT EIN / ZWISCHEN VER / SPRECHEN UND VERSTECK«
Dirk Uwe Hansen beschreibt dies so: »In dem ersten Band, den ich mit dem gutleut verlag machen durfte, habe ich die Sirenen antworten lassen auf meine Erinnerungen an Kindheitsorte. Seitdem begleitet mich das Echo der Sirenen, rumort in meinem Kopf, und ich versuche mir einen Reim darauf zu machen oder es wenigstens festzuhalten. Im Zentrum stehen natürlich die Sirenen und ihre Schwestern, die Musen, die sich für mich nicht sehr unterscheiden (und in der Figur der Thelxinoe ja sogar zusammenfallen). Begleitet werden die Texte vom Zirpen der Zikaden und vorsichtigen Versuchen, in diese Räume hinein- oder hinauszufinden.«
Bemerkenswert sind auch die formalen Änderungen, die sich in vielen der Gedichte eingestellt haben: Sie bestehen in sirenecho vielfach aus drei Teilen, oder besser aus drei Ebenen, die einerseits für sich stehen, sich andererseits miteinander zu einem Ganzen verbinden uns so die einzelne Buchseite als Fläche füllen.
Fortgeführt wird auch die Zusammenarbeit mit Michael Wagener, der ein weiters Mal für die Bebilderung und Gestaltung des Bands gesorgt hat.
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des gutleut verlag in diesem Herbst erscheint zudem die Sonderausgabe 202 gedichte, die in Kassette alle vier Bände von Dirk Uwe Hansen versammelt, ergänzt durch neue Gedichte und einem Text des Autors zu den Büchern.
»MELETE // ZIKADEN HÖREN ZIEHT / OHREN EMPOR ZIEHT / HÖLZCHEN LANG ZIEHT STÖCKCHEN / IM ZICKZACK WEN KÜMMERT DAS / NOCH WOVON / HALLT WIDER EIN / RAUM AUS / GEFALTETER SORGE PFEIFT / DAS VON DEN DÄCHERN MACHT GLÜCK«
sirenenecho | gedichte | dirk uwe hansen
reihe licht | [band 10]
64 seiten | br. | zahlr. abb. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-35-2 | euro 25,00 | © gutleut verlag 2022
reihe sonderausgaben 2022
Anlässlich des 20-jährigen Verlagsjubiläums erscheinen gleich vier Kassetten in der Reihe sonderausgaben.
3 poeme
oleg jurjew
Die Ausgabe 3 poeme des 2018 verstorbenen Autors Oleg Jurjew versammelt seine drei Bände der Trilogie von orten.ein poem (2010), von zeiten.ein poem (2015) und von arten und weisen.ein poem (2018) in ihrer Originalfassung.
Ergänzt wird die Ausgabe mit einer Textcollage zu den Büchern, Gedichten und Bildern als Insertbeilage.
3 poeme | oleg jurjew
reihe sonderausgaben | [band 07]
192+ seiten | 3 bücher, 1 heft 0in kassette | plakatumschläge | br. | zahlr. abb. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-40-6 | euro 68,00 | © gutleut verlag 2022
120 poems
keith waldrop
Eine weitere Kassettenausgabe ist Keith Waldrop gewidmet, der im kommenden Dezember 90 Jahre alt wird.
Sie enthält die beiden Bände gravitationen 1 (ausgewählte gedichte 1968-1997), erschienenen 2017, und gravitationen 2 (ausgewählte gedichte 2000-2009), erschienenen 2018, beide herausgegeben von David Frühauf und Jan Kuhlbrodt.
Ergänzt durch einen Texte zu den Büchern sowie Gedichten aus silhouette of a bridge in der Übersetzung von Jan Kuhlbrodt, die den Start für den nächsten Waldrop-Band markieren, eine Wendebuch aus eben silhouette of a bridge und dem Buch haunt, das 2023 im gutleut verlag erscheinen wird.
120 poems | keith waldrop
herausgegeben von david frühauf und jan kuhlbrodt
reihe sonderausgaben | [band 08]
332+ seiten | 2 bücher, 1 heft in kassette | plakatumschläge | br. | zahlr. abb. | 130 x 186 mm | dt./engl.
isbn 978-3-948107-43-7 | euro 54,00 | © gutleut verlag 2022
272 spots
jayne-ann igel
Seit nun 10 Jahren ist die Autorin Jayne-Ann Igel nun fester Bestandteil des gutleut verlag, gemeinsam entstanden sind in dieser Zeit bereits fünf Bücher: umtriebe (2013), vor dem licht / umtriebe (2014), die stadt hielt ihre flüsse im verborgenen (2018), alles lichter winter (2019/2020) und wir ländern uns fort (2022). Insgesamt 272 spots, so der Titel ihrer Sonderausgabe.
Ergänzt wird 272 spots durch einen Text der Autorin zu den Büchern, noch unveröffentlichte neue Texte sowie Fotografien.
272 spots | jayne-ann igel
reihe sonderausgaben | [band 09]
406+ seiten | 4 bücher, 1 heft in kassette | plakatumschlag | farb. leporelli | br. | zahlr. abb. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-41-3 | euro 92,00 | © gutleut verlag 2022
202 gedichte
dirk uwe hansen
Ein gemeinsamer langer Spaziergang an der Küste in einer Symposiumspause 2015 markiert den Anfang einer engen Zusammenarbeit zwischen Autor, Künstler und Verleger, zwischen Dirk Uwe Hansen und Michael Wagener.
Seitdem sind die Bände wolkenformate (2016), sonne geschlossener wimpern mond (2018), aussichtsplattform | welten.9 | darsolarpolar (2020) und sirenenecho (2022) erschienen: 202 gedichte und zahlreiche Bilder. Ergänzt wird die Sonderausgabe 202 gedichte mit einem Text von Dirk Uwe Hansen zu den Büchern, neuen Gedichten und Bildern
202 gedichte | dirk uwe hansen
bebilderung von michael wagener
reihe sonderausgaben | [band 10]
296+ seiten | 4 bücher, 1 heft in kassette | plakatumschläge | br. | zahlr. abb. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-42-0 | euro 86,00 | © gutleut verlag 2022
programm 2021
tage- und nächtebuch
thomas brasch
natascha ungeheuer
herausgegeben von martina hanf
ICH HABE HEUTE NACHT GETRÄUMT: / ICH HÄTTE ZWEI ELTERN, ZWEI BRÜDER / UND EINE SCHWESTER. SO EINGEZÄUMT / FIEL LEICHT DER SCHLAF AUF MICH NIEDER. // ICH HABE HEUTE NACHT GETRÄUMT: / IHR HABT MICH NICHT VERLASSEN. / MEIN ZIMMER IST NICHT LEERGERÄUMT. / ICH LIEBE, MUSS NICHT HASSEN. // ACH, NICHTS HAB ICH GETRÄUMT DIE NACHT. / IHR TOTEN, REDET NICHT. / ICH BIN NUR EINFACH AUFGEWACHT / UND WEINE EIN GEDICHT.
Unter dem Titel Tage- und Nächtebuch, herausgegeben von Martina Hanf, erscheint ein Band, in dem sich unterschiedliche kreative Energien und unterschiedliche ästhetische Verfahren treffen. Mit Arbeiten von Thomas Brasch und Natascha Ungeheuer richtet band 18 in der Reihe staben den Blick auf bemerkenswert poetische Traumdarstellungen – im weitesten Sinne. Hier sind zum einen Texte des Autors, zum anderen Federzeichnungen der Malerin versammelt, deren Intensität sich nicht zuletzt aus dem autobiografischen Charakter der Aufzeichnungen speist. Sie spiegeln nicht nur innere wie äußere Lebensproblematik, sondern bekunden zugleich eine äußerst geschärfte Beobachtungsgabe. Als Reflex auf die Wiedersprüche der Zeit treibt Thomas Brasch sich selbst, die eigene künstlerische Produktion von Anfang an ins Offene. Zugespitzt heißt es bei ihm: »mein privat room ist auch mein public place.« Arbeits-/Tagebücher füllt der Autor mit Reflexionen zu Politik und Gesellschaft, mit zahlreichen literarischen Entwürfen und gelegentlichen Notaten zu Träumen – wie ein Gefäß, aus dem er nicht selten nach Jahren noch schöpft. Briefe und Manuskripte im Thomas-Brasch-Archiv der Akademie der Künste Berlin belegen die Absicht, Traumtexte in geplante Publikationen einzubeziehen.
»11. DEZEMBER 1983 // HAMBURG. WOHNE IN RADDATZ‘ KLEINER KELLERWOHNUNG + ERWARTE DIE HIESIGE MERCEDES-PREMIERE. WAS ICH GESTERN IN DER PROBE SAH, WAR NICHT ERMUTIGEND, ABER IM GRUND IST MIR GLEICH, WAS GESCHIEHT MIT DEM STÜCK. / HEUTE NACHT EIN TRAUM: ICH STEHE ALS KADETT AUF DEM EXERZIERPLATZ UND VERWEIGERE JEDEN WEITEREN BEFEHL. ALLE DROHEN, REDEN AUF MICH EIN, MICH ZUR VERNUNFT ZU BRINGEN, ABER ICH WEISS: WENN ICH JETZT DARAUF WARTE, DASS ANDERE MEINE ARBEIT ERLEDIGEN + DIE SCHULE SCHLIESSEN, WIRD MIR MEINE ENTSCHEIDUNG ABGENOMMEN + ICH WERDE LANGE DAFÜR ZU BÜSSEN HABEN. ALS ÜBERLEGUNG, NICHT ALS BILD, FÄLLT MIR IM GLEICHEN MOMENT DIE SITUATION 1968 AUG. EIN, ALS ICH IN S.‘S TÜR, BEVOR WIR LOSGINGEN DIE FLUGBLÄTTER ZU VERTEILEN, BEGRIFF, WIE LÄCHERLICH DIE AKTION IST + DASS ICH SIE NUR AUS FURCHT, NICHT ALS MUTIG ZU GELTEN, WEITERBETRIEBEN HABE. DIE 2 X FURCHT, DIE MEIN LEBEN GEPRÄGT HAT, SONST, DENKE ICH, HÄTTE ICH FRÜHER EHRLICHER GESCHRIEBEN. DANN EINE STRASSENECKE: K., DIE MIR SAGT, DASS ICH ›SEXUELL HALBSEITIG GELÄHMT BIN‹, DANN GEHEN WIR IN EINE GONDEL + FAHREN AUF DAS DACH DER WELT, EIN BERG. NACHTS GEWITTER. BLITZE, DIE UM DAS HOTEL AUF DEM GIPFEL HERUMFAHREN, KUGELBLITZE.«
Anders verhält es sich bei Natascha Ungeheuer, gibt sie doch ihre tagebuchartig angelegten Skizzenbüchlein bestenfalls eng vertrauten Menschen preis. Um so schöner, dass sie von der Herausgeberin Martina Hanf für das Buchprojekt gewonnen werden konnte und jetzt erstmals eine Auswahl ihrer Federzeichnungen an die Öffentlichkeit gelangt. Diese Skizzen sind von vieler Art Träumen inspiriert, kommen immer aus dem Handgelenk – spontan und schnell, voller Welt- und Hintersinn. Sie bekunden über die Ölbilder hinaus, zwar in anderer Technik und im kleinen Format (A6!), eine erstaunliche Meisterschaft.
Thomas Brasch und Natascha Ungeheuer sind sich in der Inselstadt Westberlin mehr als einmal freundschaftlich begegnet. Das vorgelegte Buch lässt Leser und Betrachter in gewisser Weise an der Fortsetzung eines Dialoges auf Augenhöhe zwischen zwei außergewöhnlichen Künstlern, zwischen Wort- und Bildkunst teilhaben.
tage- und nächtebuch | thomas brasch und natascha ungeheuer
herausgegeben von martina hanf
reihe staben [band 18]
100 seiten | plakatumschlag | br. | fadenheftung | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-15-4 | euro 28,00 | © gutleut verlag 2021
das box nr. 69c
[die buch | der konglomerate]
olaf probst
»ES IST ALLES ZU SPÄT UND NIE ZU FRÜH - MEIN BUCH MIT DEN VERDICHTUNGEN UND VERTEXTUNGEN, DIE MICH BISLANG IM LEBEN ERFUHREN UND IN DER VORGELEGTEN UND OFT ÜBERARBEITETEN AUSWAHL HOFFENTLICH GELANGEN ZUM ERREICHEN. VERSAMMELTES INTUITIVES GEFÜHLTES SCHREIBEN. NUN WEIß ICH WAS DURCH DAS DRÄNGEN DER BOX ZU DIESEN TEXTEN GEFÜHRT HAT UND SCHREIBEN ERLEBT HABE. DAS IST DAS BOX NR. 69C.«
Band 19 der Reihe staben trägt den Titel das box nr. 69c [die buch | der konglomerate] und, herausgegeben von Michael Wagener, versammelt Gedichte, Texte und Notate von Olaf Probst aus der Zeit von 1983 bis 2021, also mehr oder weniger allen Lebensphasen des Autors, der bisher hauptsächlich als bildender Künstler in Erscheinung trat.
Arbeiten in den Medien Bildhauerei und Installation, Performance, Wortkunst und Film, vor allem aber diverse Spielarten der Zeichnung, die oft auf vom Künstler selbst entwickelten Techniken beruhen, bilden das äußerst vielfältige und umfangreiche Werk des Künstlers. Vor allem Sprache und Text sind hierbei und von Beginn an wesentlicher Bestandteil dieses künstlerischen Konzepts, was es nahegelegt hat, eben diese ebene genauer in den Fokus zu nehmen und in einer weiteren Buchform zu dokumentieren und zeitgleich weiter zu entwickeln.
Der Aufbau des Buchs das box nr. 69c und seiner sieben Kapitel [0-6] folgt weitestgehend der chronologischen Entstehung der Texte und der Einordnung in die vom Autor verwendeten Genres und Textformen. Hierbei bilden die Grauwerte [eidie tleWelt | kapitel 0] nicht nur das sich durchs ganze Buch ziehende Hauptelement, sondern markieren auch Schnittpunkt sowie Schnittmenge zwischen textlicher und künstlerischer Arbeit äußerst prägnant, da sie u. a. sowohl in Printmedien wie auch in raumgreifenden Installationen zum Einsatz kommen und funktionieren.
Ferner finden sich im Buch verteilt ganz verschiedenartige Formen des Cut-up: zusammengestrichene, nachgedichtete und überarbeitete Gedichte und Texte von Anja Bayer, zwei nachempfundene Sonnette von Daniel Bayersdorfer sowie eine Textannäherung als typografisches Cut-up mit Meta-Texten von Michael Wagener.
das box nr. 69c [die buch | der konglomerate] ist bereits die siebte Publikation von Olaf Probst, die im gutleut verlag erscheint.
»ARBEITSPHASE III // DIE HAMMERTE ICH VORGESTERN INS ARBEITSSTÜCK / DESSEN A IM EINGEMILCHTEN MONDE STEHT DA / VOR KURZEN RS DÜNNGESÄTER ALPENTRÄUME / AN BS VERSENGTER WESTENTASCHE BRAUNER FLECK / UND DAS ROTE E, OLISANDERS BLÜTENHOLZ // ICH HAMMERTE VORVORGESTERN INS ARBEITSSTÜCK / DAS IN MEINEM SCHLAF EIN I GRÄSSLICH VERSÄGTE / UND DESSEN KRÄFTESPRUNG GEMÄCHLICH ÜBER T / DAS S DER PASTENSONNEN AUF POLIERTEM CHROM / ZUM KRAUSEN S WEICHENDER SINTFLUTEN HINRISS – // UND ICH HAMMERTE VORGESTERN EIN ARBEITSSTÜCK / DARIN T AUF SCHON ABGELÖSCHTEM ASCHENSCHÜTT / DEM Ü HOCHGETRIEBENE KASTANIENSALZE / VERGÜTERTE MIT EINSCHNEIDENDEM C VON K / HIER MUSS EINE ZEILE DRINGEND ERSETZT WERDEN // DAS HAMMERTE ICH GESTERN IN EIN ARBEITSSTÜCK / VON WAND ZU WAND IST HOCH UND TIEF AUCH GLATT UND FEIN / VERBAUT ALS ABZUGIEßENDE WINTERSÄUSEL DER BEDENKENLOSEN SAMMLER SAMMLER-KÄSTEN / RUCKZUCK DURCH DAS / ZERSTÄUBERMASCHINEN-GESCHLECHT – // HAMMERTE VORVORGESTERN IN MEIN ARBEITSSTÜCK / DIE BAHNEN VON AUFGESTAUTEN SYNAPSENKODES / AUFGEROLLTES METERBAND SAHNEFUGEN-GLATT / EINGESCHNÜRTE KUGELN AM STRAUCH ODER STRAUCHELN / DAS HAMMERTE DA VOR ODER GESTERN MEIN AR.«
das box nr. 69c | [die buch | der konglomerate] | olaf probst
herausgegeben von michael wagener
reihe staben [band 19]
100 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-16-1 | euro 28,00 | © gutleut verlag 2021
in melanin
gedichte
katharina kohm
»WIMPERNBEGRENZT HAT DIE SCHNECKENWANDERUNG DER SONNE IHRE TÄGLICHE WANDERUNG DURCHS PROVISORIUM BEREITS BEGONNEN, IHREN TÄGLICHEN MARSCH; SIE KRIECHT AM WASCHBECKEN HOCH UND SAMMELT SICH NACH ETWA EINER STUNDE IN DEM GESCHLIFFENEN GLASTROPFEN, DER ABSICHTLICH AN DIESER BESTIMMTEN STELLE HÄNGT, DAMIT ER REGENBOGEN-FLECKEN MACHT. ES IST WIE GLOCKENLÄUTEN. / ZEICHEN FÜR TAGESZEITEN, PUNKTE. / WENN ES REGNET, WEIß MAN HIER NICHT, WIE SPÄT ES IST.«
Mit ihrem Buch in melanin, ihr bereits dritter Gedichtband, setzt die Münchener Autorin Katharina Kohm, geboren in Frankfurt am Main, die Reihe licht fort, mittlerweile Band 08 der zuletzt hinzugekommenen zweiten Lyrikreihe des gutleut verlags.
Neben dem [partiell] titelgebenden Hauptgedicht vereint der Band in zwei Zyklen, Bogenwechsel und Wandschirm, Gedichte aus den letzten Jahren. Dies beschreibt die Autorin wie folgt: »Die Arbeit am Manuskript ist mit einem Neuanfang verknüpft, mit Ausloten von Vor- und Nachleben, Wehen auf einer Schwelle. Das Konturieren eines Lebensabschnitts, der die Schwelle zweier Lebensmodi bildet, manifestiert sich in einem Prozess des Vor- und Rückgreifens. Der Zyklus, der aus zweien besteht, setzt sich dezidiert mit der Frage der Erinnerung, mit dem Fingergedächtnis, dem Körpergedächtnis auseinander und befragt von da aus Orientierungspunkte, Sprache als Körperkartografie. Erinnerung als dunkle Flecken, aufeinander bezogen.«
Sprache als Gedächtnis erscheint hier als zentrales Vexiermoment der Zyklen, die an dem Gedicht Erinnerung in Melanin im Band gespiegelt werden. Der Bau von Körper und Gedicht, eine Auslotung des sprachlichen Ausdrucks mit Architektur, Malerei, fernöstlicher Philosophie und Biologie bilden dabei die poetologischen Kernelemente der Zyklen. Die Haltbarmachung und gleichzeitig der Unfall, die zwangsläufige Bruchkante, Kippmoment und Dunkelheit werden im Leberfleck pointiert, der bleibt, aber der auch Unheimliches, nämlich potentielles Wuchern bedeutet. Dieser Ambiguität sind Gedicht und Körper gleichfalls ausgesetzt und geben in seiner Farbe dem Band seinen Namen.
»DER TON BADET IM WASSER, DER BOGEN IST WIE EIN KRUG IM TEMPEL UNTER DER DECKE DER ERINNERUNG, DES GEDÄCHTNISSES, DEM ZENTRALBAU MIT DER LATERNE ALS KRONLEUCHTER. / OBEN AN DER HÖLZERNEN DECKE BLÜHT DAS GEDÄCHTNIS DURCH VIBRATION DER WIEDERHOLTEN TÖNE, DIE DURCH DREI ODER MEHR JAHRHUNDERTE HINDURCHGEGANGEN SIND. DIE DENKKUPPEL, DIE SCHÄDELDECKE DES PAVILLONS WIRD DARUNTER SCHWANGER, FRUCHTBAR. DIE LUFT DARIN SCHEINT DICKER. ICH ZAHLE KEINE PREISE, ICH BIN ANWESEND. DAS, WAS ICH SUCHE, FINDE ICH IM KLANG UND IM WASSER, IMMER: ICH TREFFE MICH JENSEITS DER UHR. ES GIBT KEINE HÄLFTE VON 365.«
in melanin | gedichte | katharina kohm
bebilderung: michael wagener
reihe licht [band 08]
68 seiten | klappbroschur | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-33-8 | euro 25,00 | © gutleut verlag 2021
das hilfsfiguren-projekt
epistemische schatten und schablonen
reinhart buettner
»HILFSLINIEN, HILFSFIGUREN UND HILFSKÖRPER SIND UNS AUS DER GEOMETRIE UND STEREOMETRIE BEKANNT, SIE HELFEN UNS BEIM KONSTRUIEREN, ENTWERFEN UND GEOMETRISCHEN ZEICHNEN, ERWEITERN UNSERE VOR- STELLUNGEN VON ZUSAMMENHÄNGEN UND VERHELFEN UNS ZUM ERREICHEN JENER LÖSUNGEN, DIE WIR UNS ALS AUFGABE GESTELLT HABEN.«
Nach längerer Pause erscheint nun mit dem Band »Das Hilfsfiguren-Projekt | The Auxiliary Figures Project« von Reinhart Buettner wieder ein Buch in der Reihe mono | stereo, ein Buch, das den Kanon des Bild-Text-Konzepts des gutleut verlag nicht nur um eine bedeutende Stimme erweitert, sondern auch eine Sonderstellung einnimmt, da es nicht nur zu einem bildnerischen Exkurs in die Welt der Zeichen einlädt, sondern auch auf einem kunsttheoretischen Fundament basiert. Hierbei ist gerade das Zusammenspiel – einerseits der archaisch dargestellten Zeichen, andererseits das ihrer theoretischen und historischen Einordnung – von entscheidender Bedeutung, denn genau das macht – bei aller Konzeptualität – den Charme des Buches aus.
Hilfsfiguren, laut Reinhart Buettner, haben dienende Funktion und werden meist nach der Fertigstellung einer Konstruktion gelöscht. Man kann sie als ›hilfreiche Medien der Orientierung‹ verstehen oder sie der Klasse der Kommunikationsmittel zuordnen, worin der Symbolismus, die Semiotik und die Diagrammatik als Stifter von Zusammenhängen auftreten, die den Dialog zwischen Mensch und Zeichen zum Thema machen.
Diese zweiseitige Kommunikation ist Voraussetzung jeglicher Erkenntnis, auch wenn die Zeichen nur Schatten sein sollten wie in Platons Höhlengleichnis.
Auf der ersten und untersten Stufe seiner Erkenntnishierarchie siedelt Platon die Eikasía an, ein rätselndes Vermuten, das sich auf unstete und flüchtige Erscheinungen bezieht, wie beispielsweise Schatten oder Spiegelungen – und darum geht es im Hilfsfiguren-Projekt, das dem Rätseln über vorhandene Figuren nachgeht, indem es Zeichen aus ihrem Zusammenhang reißt, ihr Format und Medium verändert und sie aus ihrer Wahrnehmungsgewohnheit löst. Durch diesen ›Kunstgriff‹ werden sie zu ›Kunstwerken‹, zu ›Epistemischen Schatten und Schablonen‹, wie der Untertitel des Objektzyklus heißt. Der Künstler und Theoretiker Reinhart Buettner, der sich bevorzugt im Spannungsfeld zwischen Anschauung und Begriff aufhält, hat mit dieser Sammlung von Flachreliefs einen Hardware-Beitrag zur Kunsttheorie geliefert, der sich u. a. kritisch mit dem Priming und dem Triggern unserer Orientierung und Erkenntnis auseinandersetzt.
Da wir ständig von Zeichen umgeben sind, mit ihnen kommunizieren und von ihnen beeinflusst werden, ist eine Bestandsaufnahme nicht nur hilfreich, sondern geradezu überfällig.
Im Rahmen seiner künstlerischen Daten-, Methoden-, Werkzeug- und Modell-Kritik bereitet Reinhart Buettner konventionelle Zeichen so auf, dass sie als visuelle Aufforderungen in unserem mentalen Alltag sichtbar werden.
»Was wir zu verfechten haben und zu beweisen versuchen müssen, ist die Kunst als kognitive Tätigkeit, dass sie nicht nur eine Verschönerung und Verstärkung sprachlicher Diskurstypen ist. […] sie ist vielmehr eine einzigartige Art von Diskurs, die zu Gebieten des Wissens Zugang gewährt, die anderen Diskurstypen verschlossen sind«, sagt Herbert Read (in Forms of Things Unknown, London, 1960) und sich dabei auf Konrad Fiedler, Susanne K. Langer und Ernst Cassirer beziehend. In dieser Tradition steht das Hilfsfiguren-Projekt und teilt ihren Anspruch.
das hilfsfiguren projekt | the auxiliary figures project | epistemische schatten und schablonen | epistemic shadows and templates | reinhart buettner | herausgegeben von kunstpunkt berlin
reihe mono | stereo [band 06]
244 seiten | plakatumschlag | hardcover | fadenheftung | zahlr. abb. | 170 x 240 mm | dt./engl.
isbn 978-3-948107-21-5 | | euro 44,00 | © gutleut verlag 2021
RegionalGestalten RheinMain 2021
ein projekt der werkbundakademie darmstadt
herausgegeben von jula-kim sieber dwb
Last but not least, geht schönerweise die Kooperation mit der Werkbundakademie Darmstadt in die nächste Runde. Mit dem Band RegionalGestalten RheinMain 2021, herausgegeben von Jula-Kim Sieber, wird in der reihe A4 der Wettbewerb und die Dokumentation eines ganz neuen Vorhabens erstmalig veröffentlicht, in dessen Rahmen interdisziplinär künstlerische Gestaltung und Forschung betrieben wird, und dies mit dem Ziel, innovative und nachhaltige Lösungen für ein anderes und neues Rhein-Main zu finden und zu entwickeln, eben RheinMainGestalten. Der von nun an jährlich ausgerichtete Wettbewerb wird auch weiterhin in Form einer Publikation im gutleut verlag dokumentiert werden.
In ihrem Vorwort beschreibt die Herausgeberin Jula-Kim Sieber Ablauf und Zielsetzung des Wettbewerbs u. a. wie folgt: »›The Medium is The Message‹, sagte einst Arthur McLuhan. Ich möchte dies übertragen im Sinne von ›Die Struktur bestimmt den Output‹. Das heißt: konventionelle Strukturen machen konventionellen Output. Das heißt, im konkreten Fall habe ich den Rahmen gesetzt, indem ich explizit keinen Rahmen gesetzt habe. Dieser grenzenlose Nicht-Raum fordert die Teilnehmenden heraus, sich selbst neu zu orientieren, um sich dann zusammen mit Tandem-Partner*innen neu strukturieren zu können. Auf diese Weise muss Eigenständiges und Neues entstehen, weil vorhandene Strukturen und Gesetzmäßigkeiten aufgehoben wurden. / Ich hörte Ihnen zu, versuchte zu verstehen, erlaubte mir weiterzutragen und hoffte, sie zu motivieren. Immer mit dem Anspruch, die entsprechende Idee klarer werden zu lassen, Einheitsbrei und Standard ausgeschlossen. / Nicht zuletzt sollte diese Philosophie des Aufeinander-Zugehens und des Sich-Öffnen-Müssens über die vorgegebene Arbeitsstruktur der Tandems ermöglicht werden. / Mein Verständnis des künstlerischen Forschens besteht aus freiem, intuitivem Improvisieren über ein vorher definiertes, stark minimalistisches Regelwerk, kurz zusammengefasst: die Solo-Idee, das Auswahl-Tandem und der Nicht-Raum.
Parallel zu konventionellen Designprozessen muss eine solche Herangehensweise eine Daseinsberechtigung erhalten! Auf dem Weg hin zur Weltdesignhauptstadt Frankfurt RheinMain wünsche ich mir, dass radikale Offenheit ihren Stein hinzufügt und weder im Keim erstickt noch gar belächelt wird. Der Kunstpreis ist eine Chance für alle, Ideen einzubringen.«
Der vorliegende Band versammelt Beiträge von: Thomas Georg Blank, Tobias Bölkow, Johannes Bruns, Nina Bruns, Meike Deichelbohrer, Jeremy Fast, Hartmut Jahn, Alexander Kueller, Paula Mohr, Anna Moritz, Jonas Müller-Ahlheim, Silvia M. Philipp, Max Otto, Lasse-Marc Riek, Vitus Saloshanka, Philipp A. Schäfer, Katja Schlamp, Tobias Schmitt, Jula-Kim Sieber, Daniel Sorgatz, Daria Spiridonov, Theo Steiner und Reinhard Treue.
RegionalGestalten RheinMain 2021 | ein projekt der werkbundakademie darmstadt
herausgegeben von jula-kim sieber dwb
reihe A4 [band 28]
72 seiten | schutzumschlag | geheftet | 210 x 297 mm | dt.
isbn 978-3-948107-50-5 | euro 22,00 | © gutleut verlag 2021
programm 2019 | 2020
aussichtsplattform
welten.9 | darsolarpolar
gedichte und bilder
dirk uwe hansen | michael wagener
»[FARBEN EINS] // AUSSICHTSPLATTFORM FÜR SUBSTANZ / VERSCHIEBUNG HEISST LUFT WAS / WEISS IST HAT KEINE FARBE NUR / HALTUNG ZUR SONNE / HEISST HELIOS URSPRUNG / VON ALLEM WAS EIN GERÄUSCH / WERDEN KANN«
Mit aussichtsplattform | welten.9 | darsolarpolar legen Dirk Uwe Hansen (Gedichte) und Michael Wagener (Bilder und Gestaltung) einen gemeinsamen Band vor, der sich nicht nur dem Bild-/Textkonzept des gutleut verlags verschrieben hat, sondern auch an die bereits zuvor in Zusammenarbeit entstandenen Bände wolkenformate (2016) und sonne geschlossener wimpern mond (2018) anknüpft und diese Kooperation erweitert.
Das Buch gliedert sich in zwei Textzyklen – von elementen und von sappho – begleitet von verschiedenen Bilderserien, übergreifend zusammengefasst unter dem Titel darsolarpolar.
Über die Entstehung und den Hintergrund von von elementen sagt der Autor Dirk Uwe Hansen: »Die Texte dieses Zyklus’ fragen nicht nach den Elementen als Urstoff der Dinge und nicht nach deren ›eigentlichem‹ Wesen – es geht mir vielmehr um die Fraktale, in die die wahrnehmbare Oberfläche der Dinge zerlegt werden kann, und danach, ob diese Einzelteile des Wahrnehm-baren ein Eigenleben haben oder ich ihnen eines geben und es vom Wesen der Dinge trennen kann
(›WAS SIND FENSTER UND TÜREN, WENN ICH DAS HAUS NICHT DAZU DENKE, WAS IST WASSER OHNE MEER ODER SEE‹).
Also eine Art Suche nach Abstraktion auf der Oberfläche dessen, was materiell vor Augen liegt.«
Ähnliches könnte man auch über das Konzept und die Entstehung der Bilder sagen: Ausgehend von Objektfotografien (taschenkosmos, plan) wird hier mit Hilfe von verschiedenen Filtern und Projektionen der dargestellte Gegenstand entfaltet – auch – um neue Formen, Strukturen und Oberflächen zu entwerfen und ans Licht zu bringen.
»Ganz ähnlich versuchen die Gedichte im Zyklus von sappho, solche Einzelteile, seien es Wörter oder rhythmische Strukturen, aus den Texten der griechischen Dichterin herauszulösen und ihnen – ohne dass ich ihren ursprünglichen Platz im sapphischen Werk kennen muss – ein eigenes Leben als Teilchen in einem Mosaik aus den Scherben, in die die Überlieferung Sapphos Gedichte zerbrochen hat, zu geben.« (Dirk Uwe Hansen).
»SCHÖN WIE EIN KONTINENT, WIE / STADT LAND FLUSS UND ALLES AUS / GOLD UND ALLES / NICHT MEIN KIND«.
aussichtsplattform | dirk uwe hansen
welten.9 | darsolarpolar | michael wagener
gedichte | bilder
reihe staben [band 15]
116 seiten | zahlr. farb. abb. | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-13-0 | euro 30,00 | © gutleut verlag 2020
hinter hand
vier auszeiten
gedichte
caroline danneil
»PFLAUMIGE ERDE BALLT SICH ZU KNÖTCHEN / KLEINE WALLE. UNSERE FÜSSE RECHtZEITIG EINGEHOLT MUSTERN NATUR VORAUS / ZU WALLEN – Z. B. PFLAUME ZU SEIN MIT EINEM ENTSCHLOSSENEN KERN«
hinter hand | vier auszeiten lautet der Titel des bemerkenswerten und umfangreichen Debütbands von Caroline Danneil, erschienen als Band 17 in der Reihe staben. Gegliedert in vier Zyklen, die auszeiten, wird das Spektrum des Lebens entdeckt, beäugt, reflektiert, teilweise seziert und auf neue Art und Weise ins Leben zurück ›geschrieben‹, wobei die Orte und Themen dieser Untersuchungen und Erlebnisse sich oftmals aus der unmittelbaren Umgebung und der damit verbundenen eigenen Wahrnehmung ergeben. Die Autorin selbst bezeichnet die auszeiten als eine Art »täglicher Gegenbewegung, einer Suche danach, was sich als erstmal unbegreiflich, überwältigend aufdrängt und dann doch versteckt, sich verdeckt gibt: es kommt nicht mit einem Schlag, sondern eher überraschend, scheu und verzögert ans Tageslicht«.
In 1.07 | luftloses licht II heisst es:
»KLEINES GLÜCK DER SONNE BEIGEMISCHT IN DOSIERTER MENGE / ERTRÄGLICH WIE UNSICHTBARES HUHN AUF SCHOß. HAND / ZU FASSEN WAS FIELE UND FÄLLT – MEINE UNRUHE VOR SCHERBEN / IST’S EINE SCHERBE, DAS UNKLARE GILT: LUFTLOSES LICHT«.
Auf fixpoetry hat Olga Galicka zu einer früheren Fassung des Gedichts sehr treffendes bemerkt: »DAS ATMEN WIRD SCHWER ZWISCHEN ALL DEN ALLTÄGLICHKEITEN, RECHNUNGEN UND UNERFREULICHKEITEN. ÜBER SIE SPRECHEN, LÄSST WORTE VERPUFFEN. SIE LÖSEN SICH AUF, NOCH BEVOR SIE AUSGESPROCHEN WURDEN. FÜR CAROLINE DANNEIL IST ES NICHT DIE KEHLE, IN DER DIE WORTE ERSTICKEN. DIE VERGESSENEN TATSACHEN STECKEN IM BRUSTKORB, SCHLAGEN SICH IHREN WEG NACH OBEN. SO, DASS ES WEH TUT. MIT GEWALT AN DIE OBERFLÄCHE UND DARAUS VIELLEICHT AUCH EIN LEUCHTEN DER TAGE.« Und – fast wie abgesprochen und ebenfalls auf fixpoetry – fügt Frank Milautzcki an: »ES GEHT VON SONGHAFTEN STRUKTUREN (LUFTLOSES LICHT II) ZUM SINGSANG (DORT ZUM ›SINGSAND‹), VOM BLOCKGESETZTEN PAKET ZUM MAGEREN PHOTON, KURZE ANSCHALTUNG, DIE HAND NOCH AN DER ZUGSCHNUR. DABEI IMMER VOR ORT, ABER NIEMALS GE- ODER BEFANGEN, SELBST WENN ES ERNST WIRD, IST DER SATZ NICHT DER BÜßER, SONDERN EIN FREUND. VIEL SPRACHLICHES GESCHICK OHNE POMP ODER LAUTE, KLEINE MELODIEN NOCH UND NOCH: ›ZWISCHEN FINGERDÜNNEN ÄSTEN / SACHT HINABGESTRICHENES OVAL / HAARE ARME SINNLOS WINTER‹ – DAS LEBT ZUSAMMEN ›WO IM UMRISS / DUNKLE FÜLLE RUHT‹.« Kurz gesagt: hinter hand ist ein außergewöhnliches, wunderbares und entdeckungsfreudiges Buch, das sich in seinen auszeiten immer wieder neu erfindet.
hinter hand | vier auszeiten | gedichte | caroline danneil
bebilderung: michael Wagener
reihe staben [band 17]
112 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-12-3 | euro 28,00 | © gutleut verlag 2019
bella blu
handbuch für den weltraum
terje dragseth
»MIT EINER GESCHWINDIGKEIT VON 17 KILOMETER PRO SEKUNDE / BEWEGT SICH DIE RAUMSONDE BELLA BLU / WEG VON GALAXIEN PLANETEN ASTEROIDEN / METEOREN STEINKOLOSSEN UND IST NUN 17,5 KILOMETER / ENTFERNT VOM PLANETEN TELLUS UND DEM SONNENSYSTEM«
bella blu | handbuch für den weltraum – Band 16 in der reihe staben – ist das zweite Buch des norwegischen Autors und Künstlers Terje Dragseth, das im gutleut verlag erscheint. Zehn Jahre nach Weisskräje Sein Lied – Wittreihs leed – und wieder ins Deutsche übersetzt und übertragen von Tone Avenstrop und Bert Papenfuß – zeigt dieses Buch eine ganz andere Seite des Dichters, der in Norwegen zu den einflussreichsten Künstlern seiner Generation gehört.
Terje Dragseths Buch kann man durchaus auch als Langgedicht beschreiben – angelegt als Logbuch in sieben durchgehenden Teilen –, der Autor selbst jedoch bezeichnet es als Science-Fiction-Epos: »1956 publizierte der schwedische Schriftsteller Harry Martinson (1904-1978) das Sci-Fi-Versepos Aniara. Eine Revue vom Menschen in Zeit und Raum. bella blu setzt die Reise des Raumschiffs Aniara fort, ausgerüstet mit neuen Erkenntnissen über Zeit, Raum und Relativität. Im Arbeitsprozess sampelte ich Substantive aus meinen zwischen 1988 und 2002 erschienenen Gedichtbänden, variierte sie nach der Cut-Up-Methode und gestaltete eine sprachliche Metamorphose, die die kosmische Reise des Raumschiffs bella blu beschreibt.«
»VOICE-OVER 0011 repeat repeat repeat: STERNE KANN MAN SICH BLOSS WÜNSCHEN // WIR SEHEN SIE MORGENS / WIR SEHEN SIE TAGS WIR SEHEN SIE NACHTS // ZWEI HUNDE IM WELTRAUM / DAS MACHT UNS FROH / WIR BEGRÜSSEN SIE HERZLICH / SIE STARBEN FÜR DIE TOTEN // WIR SEHEN SIE MORGENS / WIR SEHEN SIE TAGS WIR SEHEN SIE NACHTS // WIR TANKEN TREIBSTOFF WIR LADEN MANGAN UND URAN / WIR FÜLLEN DIE HELME AUF / MIT HILFSSTOFFEN // WIR SEHEN SIE MORGENS / WIR SEHEN SIE TAGS WIR SEHEN SIE NACHTS // FUCHSFELLNEBEL KEGELNEBEL LUCHS // ROTLEUCHTENDES WASSERSTOFFGAS DUNKLE STAUBBÄNDER …«
bella blu | handbuch für den weltraum | terje dragseth
übersetzt von tone avenstroup und bert papenfuß
reihe staben [band 16]
132 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-11-6 | euro 29,00 | © gutleut verlag 2019
alles lichter winter
jayne-ann igel
Mit alles lichter winter erscheint nun bereits der vierte Band der Dresdener Dichterin Jayne-Ann Igel im gutleut verlag, in dem sie ein weiteres Mal ihre Ausflüge und Exkursionen in die traumartigen Nacht- und Tagwelten fortsetzt und fortschreibt, dabei ihrer miniaturartigen Form treu bleibend. Über die Entstehung von alles lichter winter sagt die Autorin: »Es gibt viele Texte in diesem Buch, die in halbwachen Momenten ihren Ursprung haben, in Momenten des Erwachens oder eines Dämmerzustands, in denen unkontrolliert Worte, Sätze oder Versatzstücke davon durch meinen Kopf gingen. Dabei habe ich versucht, bei jeder dieser Gelegenheiten solange wie möglich im ›stream‹ zu bleiben und sie zu notieren, mich also ganz bewusst diesem Zustand hinzugeben, der jeweils nur wenige Minuten währte, und zu sehen, was kommt und was in diesen Sätzen spricht, sich widerspiegelt, um dies dann herauszuarbeiten.«
Aber alles lichter winter hat noch eine ganz andere Entstehungsebene: Im Rahmen von Jayne-Ann Igels intensiver Lektüre von Gedichten anderer Autoren – hier wären vor allem die Texte von Rainer René Mueller sowie die Engeltexte der Berliner Dichterin Uta Ackermann zu nennen – ist für sie eine neue Herangehensweise der Textproduktion entstanden: »Eine Reihe von Texten sind während des Lesens von Gedichten Anderer entstanden. Ein Wort, eine Zeile bildeten jeweils den Auslöser für mich, für eine Art Dialog, auch wenn mein Text dann oft in eine ganz andere Richtung schwenkte. So zu schreiben, war neu für mich und in älteren Texten lassen sich kaum direkte Bezüge zu anderen Dichtern entdecken.«
»IN BÄLDE // SCHERRENSCHNITTE WERDEN WIEDER MODERN, IN BÄLDE, SAGTE DER ENGEL, DIE MUSTERBÖGEN GÄBE ES SCHON, ETWAS VON AUS- / GESTORBENEN ARTEN; IN BÄLDE LIEGST DU DANN LANGE ZEIT WACH, DAS STERBEN WIRD DIR NICHT VERGÖNNT SEIN, VOR DEM TAG –«
alles lichter winter | jayne-ann igel
reihe licht [band 07]
84 seiten | klappenbroschur | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-948107-32-1 | euro 26,00 | © gutleut verlag 2019
fragmente zu
einem langgedicht
nikolai vogel
»DAS BUCH WEITERLESEN, WO WAR ICH // EIN PAAR SEITEN NOCH MAL, BIS ES SICH WIEDER AUFBAUT // UND JETZT WEITER INS AUSGEDACHTE, AUSFORMULIERTE // WIE VIEL LICHT IN EINEM TEXT IST UND WO ES HERKOMMT«
Mit fragmente zu einem langgedicht legt der Münchner Autor und Künstler Nikolai Vogel sein Lyrikdebüt in der Reihe licht vor. In einem intensiven Zeitraum von 90 Tagen schrieb er die Manuskriptfassung des Textes in ein mit feinen, farbigen Linien strukturiertes, altes Buchführungs-Kassenjournal. Eine Bilanz also und auch eine Bestandsaufnahme: »WAS ALLES EINFÄLLT UND WIE WORTE FINDEN // WIE DAS ZUSAMMENHÄLT, AUCH JEDES EINZELN // EIN GEDICHT GESCHRIEBEN ÜBER DIE WELT«. Sprache – und wie Sprache klingt und zusammenspielt, und wie sie ins Bild zu bringen ist. Wie eines aufs andere folgt, und wie es erinnert wird. Und wie sich ein Ich im Text anspricht und zum Du wird.
Die Verse können dabei auch für sich stehen, als Einzelnotate, sie sind jeweils durch eine Leerzeile getrennt. Fragmente zu einem Langgedicht, als bleibe das Langgedicht selbst in der Schwebe, baue sich erst noch auf, als sei der Text so noch nicht abgeschlossen. Und ein Gedicht, das sich immer weiter vortastet, das neugierig bleibt bis zum Schluss, das einen Dialog aufbaut mit dem, was da war, was ist und was kommt, und sich nicht zufrieden gibt mit abgeschlossener Geschichte: »DAS BUCH WEITERLESEN, WO WAR ICH // EIN PAAR SEITEN NOCH MAL, BIS ES SICH WIEDER AUFBAUT // UND JETZT WEITER INS AUSGEDACHTE, AUSFORMULIERTE // WIE VIEL LICHT IN EINEM TEXT IST UND WO ES HERKOMMT // WIE DAS LICHT AUF DEN BILDERN ODER VIELMEHR DAS DARIN // LICHT MALEN, LICHT SEHEN, ABER KÖNNEN WIR ES SCHREIBEN UND LESEN«.
Der Autor schließt damit an sein umfangreiches Projekt Große ungeordnete Aufzählung (Detail) an, das für seine Lektüren den assoziativen Hallraum der individuellen Erfahrungen und Erinnerungen der jeweils Lesenden voraussetzt und ins Schwingen bringt. Die aufsteigende Verszählung der fragmente zu einem langgedicht von 0001 bis 2520 gibt eine scheinbare Linearität vor, die von der (Un)ordnung des schreibenden und lesenden Bewusstseins fortwährend untergraben wird und sich auch in den verschiedenen Tempi des Textes niederschlägt. Die 2520 markiert damit ein Etappenziel, eine Art fiktive Ganzheit, es ist die erste Zahl, die durch die Zahlen eins bis zehn teilbar ist, So vieles enthalten, und doch so vieles, was noch, wieder und neu gesagt werden kann. »HINTER UNS VOR UNS // DIESES GEDICHT BEENDEN, WIEDER BEGINNEN«.
fragmente zu einem langgedicht | nikolai vogel
reihe licht [band 06]
92 seiten | klappenbroschur | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-936826-86-9 | euro 26,00
© gutleut verlag 2019
kill-your-darlinge
julia grinberg
»KOMM NUR INS FREIE // HEUTE IN WEIßER HOSE. HASEN SCHAUEN VERDUTZT – ES IST IHNEN DEFINITIV ZU VIEL. SO MAR-SCHIEREN DIE HASEN NACH LINKS, UNGENIERT, EICHHÖRNCHEN NACH RECHTS, WÄLZEN SICH IM LAUB UND GRUNZEN …«
kill-your-darlinge, der Debütband von Julia Grinberg, erscheint als Band 05 in der reihe licht und Licht ist hier in der Tat eines der Themen, mit denen sich die Autorin immer wieder und auf sehr unterschiedliche Art und Weise beschäftigt. Im titelgebenden Gedicht kill-your-darlinge heisst es:
»NEBEL KOMMT AUF WIRD AUSRADIERT / MIT SCHEINWERFERN BEI HUNDERTVIERZIG // EINE BLITZANLAGE VERIRRT SICH / WIE DER URSA MAJOR MEINER STERNWARTE // DREI DARLINGE ERSCHEINEN / NUR EINES ERFOLGREICH // AN GEGENSTÄNDEN KLEBEN / DIE RESTE VOM NEBLIGEN TAG // PORÖSES PERGAMENT / IM LICHTKEGEL GRAUE HIRNTEILCHEN«.
Der Band gliedert sich in drei Zyklen – in drei absätzen, mond in wein tunken und kill-your-darlinge –, die sich formal zunächst sehr heterogen zeigen, inhaltlich jedoch einen roten Faden stricken, der sich durch den gesamten Band zieht. Beobachtungen und Vorstellungen gehen hier ineinander über und breiten sich sowohl schmerzvoll wie auch immer wieder humorvoll aus. Eine Wegbegleiterin der Autorin beschreibt dies so: »Die Gedichte gehen unter die Haut. Man verschluckt sich daran wie beim Trinken eines guten Whiskys. Der erste Schluck brennt. Der zweite ist besser. Der dritte macht Freude. Nichts ist vordergründig, die Ambivalenz prickelnd. Tiefer nur wird man in die Materie gezogen.«
»… ACH, DU, MEIN VERWILDERTER GARTEN! WEGEN EINER MANIKÜRE. NEIN, LÜGE! ACH, DU, FATALISMUS. VERLEITEST MICH ZU IRREN TATEN, WIE FAHRGEMEINSCHAFTEN, AUF LINKS GEDREHTER FARADAYSCHER KÄFIG – EGAL WER LENKT …«
Zur Entstehung und Hintergrund von kill-your-darlinge bemerkt Julia Grinberg: »Es ist ein gewachsenes Buch. Der Kern bestand zunächst in einigen, wenigen Gedichten, die in Russisch gedacht und auch teilweise notiert wurden, dann aber im Deutschen erst ihre gültige Gestalt gefunden haben. So waren es zunächst Themen wie Flucht, Heimatlosigkeit und Vergänglichkeit, die die Texte bestimmt haben, um dann in verschiedenen Formen von Zeitlosigkeit und ›Was-wäre-wenn-Situationen‹ zu münden, aber auch in ganz einfachen Beobachtungen und Tagträumen.«
»… SCHLIMMER KANN DER IGEL SEIN, DER AUF SEINE BENOTUNG WARTET. BIN KEINE DOMPTEUSE, LÄNGST AUS DEM KÄFIG RAUS. KOMM INS FREIE, KROKANT.«
kil-your-darlinge | gedichte | julia grinberg
reihe licht [band 05]
60 seiten | klappenbroschur | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-936826-85-2 | euro 24,00
© gutleut verlag 2019
programm | 2017 | 2018
gravitationen 1 + 2
keith waldrop
»Disappearung, you / complete the night«
Mit dem Band gravitationen 2 | ausgewählte gedichte (2000-2009) (gravitationen 1 erschien bereits 2017) erscheint nun der zweite Band der Waldrop-Reihe, der zum ersten Mal Gedichte aus allen Schaffensperioden des amerikanischen Dichters Keith Waldrop in deutscher Übersetzung versammelt. Nachvollziehbar werden dabei die motivischen Bewegungen seiner Dichtung, die Einflüsse aus seiner Übersetzertätigkeit sowie seiner philosophisch-theologischen Lektüren, die den Dichter immer wieder zu formalen Experimenten treiben und dazu, die Grenzen der Gattung zu überschreiten. Dies spiegelt sich auch in der Verwendung der Collage-Technik wider, die der Dichter ebenso als bildender Künstler verfolgt.
In der Grenzüberschreitung als ›Übertritt‹ lässt sich auch etwas vermuten, das sich im Werk Keith Waldrops als wiederkehrendes Element fortlaufend neu formiert, um sich dann wieder in Auflösung zu befinden: die Wahrheit als etwas uneinheitlich Begreifbares, die den Versuch ihres Ausdrucks bloß wagt in dem Nebeneinander- und Übereinanderschichten subjektiv erfahrbarer Wirklichkeiten, die erst durch die Technik des Collagierens ersichtlich und bedeutungsreich werden.
Initial für die Arbeit war Elke Erb, die Jan Kuhlbrodt eine Reihe von Keith Waldrops Büchern überließ, aus denen sich die Notwendigkeit der Vorlage einer deutschen Ausgabe geradezu ergab. Mit David Frühauf fand dieser einen idealen Projektpartner, der dann nach Providence reiste, um Kontakt zu Keith Waldrop aufzunehmen, während Jan Kuhlbrodt ein Team von Übersetzern zusammenstellte.
Wir freuen uns sehr, dass gravitationen 1 zu den Lyrikempfehlungen 2018 gehört, ausgewählt von der Akademie für Sprache und Dichtung, der Stiftung Lyrik-Kabinett und dem Haus für Poesie.
gravitationen 2 | ausgewählte gedichte (2000-2009) | keith waldrop
herausgegeben von david frühauf und jan kuhlbrodt
reihe staben | [band 12]
176 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | engl./dt.
isbn 978-3-936826-19-7 | euro 29,00 | © gutleut verlag 2018
gravitationen 1 | ausgewählte gedichte (1968-1997) | keith waldrop
herausgegeben von david frühauf und jan kuhlbrodt
reihe staben | [band 11]
156 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | engl./dt.
isbn 978-3-936826-18-0 | euro 29,00 | © gutleut verlag 2017
wer a sagt
sandra burghardt
Mit wer A sagt legt Sandra Burkhardt, Open Mike-Preisträgerin für Lyrik 2016, diesen Herbst ihren Debütband in der Reihe staben vor. Die Autorin studierte Kunstgeschichte und Literarisches Schreiben in Karlsruhe und Leipzig. Ihr Buch wer A sagt ist zugleich ihr Abschlussprojekt am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und versteht sich als Sammlung – oder besser Album – unterschiedlicher Texte, die alle um das Thema des Ornaments kreisen.
Sandra Burkhardts Beschäftigung mit dem Thema Ornament ging die Frage voraus, wie sprachliche Zugriffe auf Bilder und visuelle Phänomene funktionieren und aussehen könnten. Dabei interessierten sie vor allem die Defizite und Überschüsse, die sich einer sprachlichen Beschreibung zu entziehen scheinen. Das Ornament, ein in der Regel ungegenständliches und aufgrund seiner Wiederholung scheinbar inhaltsleeres Muster, wurde somit Gegenstand der Betrachtungen der Autorin, die zwischen Lyrik und Prosa changieren.
wer A sagt | sandra burkhardt
reihe staben | [band 14]
80 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-936826-95-1 | euro 27,00 | © gutleut verlag 2018
von arten und weisen
ein poem
oleg jurjev
Mit dem Band von arten und weisen. ein poem erscheint nun posthum der dritte und letzte Teil der Poemtrilogie des russischen und deutschen Schriftstellers Oleg Jurjew. In von von arten und weisen. ein poem begegnen wir sowohl bereits uns aus den beiden ersten Teilen bekannten Orten und Protagonisten, als auch neu hinzugekommenen, die jedoch erfahren eine weitere Verdichtung.
In seinem Nachwort zum Buch schreibt Robert Stripling:
»JEDES ›WIE‹ WILL SEINE SPRACHE. DIE ARTEN UND WEISEN, MIT DENEN SICH DAS LEBEN ANREICHERT, DIE BEWEGGRÜNDE UND IHRE AUSFÜHRUNGEN, ALLESAMT ANDERS UND SELBST DER EIGENE BLICK ÄNDERT SICH, JE NACH DEM, OB SPANIER ODER PORTUGIESEN, POLEN, RUSSEN, CHINESEN ODER MÄDCHEN, JÜNGLINGE, MUSEUMSBESUCHER ODER BLÄTTER VON PLATANEN, KATZEN, FELDSPATZEN HANDELN.«
von arten und weisen. ein poem | oleg jurjew
mit einem nachwort von robert stripling
reihe staben | [band 13]
64 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-936826-89-0 | euro 25,00 | © gutleut verlag 2018
homogloben
nora zapf
Mischwesen verschiedenster Art stehen im Zentrum von Nora Zapfs Lyrik-Debüt homogloben, das im Herbst 2018 als Band 04 in der Reihe licht erscheint. Während Mischwesen aus Mensch, Tier, Gottheit oder Monstrum in der Mythologie oft negativ oder bedrohlich dargestellt wurden, erfahren sie in homogloben eine andere Betrachtungsweise. Neben den mythologischen Chimären Minotaur, Hermaphrodit oder Zentaur evoziert Nora Zapf in dem Zyklus tag auf der kippe, oder 25 mischwesen ebenso Mischwesen aus dem technologischen Zeitalter, wie Cyborgs sowie mechanische Tiere.
In homogloben folgt Nora Zapf den Gedanken, dass auch der Mensch ein Mischwesen ist, dessen Identität sich aus einem Konglomerat von verschiedenen Welten, Kulturen und Sprachen zusammensetzt und das Mischwesen Mensch somit multiple Wirklichkeiten in sich vereint. In diesen ›MenschWelten‹ fließen nicht nur die Sprachen ineinander (»ode an den zweifel, in dubio pro dubio // auf das idealizzare, eine exklamation. ein / prosit auf die immaginazione, idea, concetto und / all den firlefanz des ganzen verbum magnum historicum.«), sondern auch Gegensätzlichkeiten wie Tag und Nacht, unterschiedliche Musikstile und Jahrhunderte (»HOMOGLOBEN, TAGSÜBER // ZIEHE DEN STÖPSEL DER WELT, VERKEHRE MIT / LAUTER SCHNIPSELN AUS GESTEIN, DÉJÀ-VUES, / ANEMONEN, WINKEL DIE BEINE AN, SETZE / MICH AUF WERTSTOFFHÖFE, SCHÜTTEL DIE KUGEL WIE / SCHNEE, MEERE LAUFEN AUS, MIR ENTGEGEN«).
homogloben | nora zapf
reihe licht | [band 04]
70 seiten | klappenbroschur | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-936826-36-4 | euro 25,00 | © gutleut verlag 2018
erben des
verschiedenen
bernd leukert
In erben des verschiedenen lässt Bernd Leukert einen Kosmos aus Worten und Sprachbildern entstehen, der seine Struktur aus Gleichklang und Verknüpfung bezieht. Die Texte der acht Kapitel plus Präambel verstoßen dabei konsequent gegen alle etablierten Regeln der Erzählkunst. erben des verschiedenen ist der dritte und zugleich erste Band der Reihe licht, der sich einer weiteren Textform widmet, nämlich der Prosa, und zwar einer lyrischen Prosa.
Bernd Leukerts Spiel mit der Sprache treibt das surreale Geschehen voran, in dem das Traum-Wir von merkwürdigen Begegnungen zu Wasser, zu Lande und in der Luft berichtet und den Leser dabei in einen Sog phantasmatischer Vorfälle und absurder Verknüpfungen hineinzieht. Das Wir, das sind die Erben des Verschiedenen, die immer noch auf der Suche nach dem Besonderen im Allgemeinen, dem Heiligen im Profanen sind. Dabei durchschwimmen sie irrlichternd und traumverloren einen scheinbar undurchdringlichen Strom zufallsgesteuerter Fragmente, die sich unermüdlich zu etwas Neuem zusammensetzen, um im nächsten Moment wieder auseinanderzugehen. Was sich da an Verschiedenem neu und absonderlich kombiniert, über äußere und innere Ähnlichkeiten fortspinnt, sind planlos durchströmende Worte und Bilder aus dem Archiv des unfassbaren Gedächtnisses.
erben des verschiedenen | bernd leukert
reihe licht | [band 03]
60 seiten | klappenbroschur | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-936826-96-8 | euro 25,00 | © gutleut verlag 2018
sonne geschlossener
wimpern mond
dirk uwe hansen
Mit seinem neuen Gedichtband sonne geschlossener wimpern mond leitet der Greifswalder Dichter, Übersetzer und Altphilologe Dirk Uwe Hansen die neue literarische reihe licht im gutleut verlag ein. Beginnend mit dem Zyklus kosmogonie – inspiriert von den Weltentstehungsmythen der griechischen Antike – entsteht mit den darauffolgenden Zyklen naturalienkabinett und grammatologie ein Mosaik, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verschmelzen. Die zunächst unabhängig voneinander entstandenen Gedichtzyklen stellen verschiedene Formen menschlicher Weltaneignung dar, sind aber gleichzeitig auch als persönliche poetische Anschauung der Wirklichkeit des Verfassers zu betrachten. Während die unter dem Titel naturalienkabinett versammelten Gedichte ausnahmslos Gegenstände portraitieren, die für den Autor mit einer bestimmten Erinnerung verbunden sind, erkundet der Dichter in dem Zyklus grammatologie die ganz eigene Individualität von Buchstaben als der kleinsten Einheit des Erkenntnisinstruments Sprache.
sonne geschlossener wimpern mond | gedichte | dirk uwe hansen
reihe licht | [band 01]
48 seiten | klappenbroschur | 130 x 186 mm | zahlr. abb. | dt.
isbn 978-3-936826-99-9 | euro 24,00 | © gutleut verlag 2018
die stadt hielt ihre
flüsse im verborgenen
jayne-ann igel
Eine Wanderschaft durch innere wie äußere Seelenlandschaften unternimmt Jayne-Ann Igel in ihrem neuen Gedichtband die stadt hielt ihre flüsse im verborgenen. In der Vertrautheit regt sich hier die Erinnerung an das, was die Dichterin mit der weltlichen Existenz und deren Vergänglichkeit literarisch und fotografisch zu verknüpfen weiß. Fotografien der Autorin, gleich Spuren im Verborgenen oder losen Sequenzen in einem Traum, werden behutsam in den in Zyklen angelegten Gedichtband eingeflochten. In sechs Abschnitte gegliedert versammeln sich darin jeweils fünf bis zwölf lyrische Miniaturen. Ein autobiografisches Gedächtnis verschränkt sich hier mit dem Dasein an sich – und dem Schreiben darüber. Die Verbundenheit mit allem Natürlichen erweist sich als eine wesentliche Quelle der schöpferischen Kraft der Autorin, die als eine vielseitige und neugierige Sprachkünstlerin mit leichtfüßiger Melancholie davon erzählt, wie ein Mensch seine eigene Wirklichkeit entstehen lassen und betrachten kann.
die stadt hielt ihre flüsse im verborgenen | jayne-ann igel
reihe licht | [band 02]
72 seiten | klappenbroschur | 130 x 186 mm | zahlr. abb. | dt.
isbn 978-3-936826-20-3 | euro 26,00 | © gutleut verlag 2018
schwarz drosseln
frank milautzcki
›Abschiede‹ und ›Notfall‹ bilden einen der Leitfäden für den Band schwarz drosseln des Dichters und Essayisten Frank Milautzcki, der Gedichte und Cut-Ups aus den letzten 15 Jahren versammelt.
Es sind heterogene Texte, die trotz ihrer langen Entstehungsgeschichte auf jegliche Chronologie verzichten können und sich hier schlichtweg einer alphabetischen Ordnung verschrieben haben. In den Texten zeigt sich der Autor als Chronist, Mechanist wie auch als Konstrukteur und Kopist von neuen und bekannten Welten – und ebenso als Träumer –, der manchmal musikalisch bewegt-beschwingt den eigenen Spuren wie auch der Zukunft nachgeht:
»ES KOMMT DARAUF AN, OB MAN ABSCHIEDE KANN UND SEINEN EIGENEN NOTFALL.«
http://signaturen-magazin.de/frank-milautzcki--schwarz-drosseln.html
schwarz drosseln | gedichte und cut-ups | frank milautzcki
reihe staben | [band 10]
116 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | zahlr. abb. | dt.
isbn 978-3-936826-59-3 | euro 28,00 | © gutleut verlag 2017/18
bildpost
christoph meckel
100 Briefe und Postkarten aus sechs Jahrzehnten Künstlerleben zeugen in dem mit großer Hingabe gestalteten Bild-Text-Band bildpost von der Liebe Christoph Meckels zum künstlerisch-freien Spiel mit Sprache und Bild. Der bedeutende Autor und Künstler gewährt darin erstmals sehr persönliche Einblicke in jenen Bereich seines umfangreichen Werks, der dem Blick der Öffentlichkeit bislang verwehrt blieb.
Die als Faksimiles abgebildeten Originalbriefe, in denen sich das geschriebene Wort und gezeichnete Bild oft sinnbildhaft ineinander spiegeln, sind postalische Text-Bild-Nachrichten an Freunde und Bekannte: Autoren, Verleger und Künstler wie Erich Arendt, Johannes Bobrowski oder Katharina Wagenbach-Wolff und viele andere. Um Transkriptionen ergänzt, die die kalligrafisch anmutende Schrift in den postalischen Nachrichten zu entschlüsseln wagen, erweist sich der Band in Hinblick auf die von der Hand Christoph Meckels stammenden Farb- und Schwarzweiß-Zeichnungen als wertvolles Zeitzeugnis und Bereicherung eines großen Dichter- und Künstlerlebens.
Eine initiative Rolle bei der Recherche in Archiven und im privaten Umfeld des Autors sowie bei der Bearbeitung hat die Herausgeberin Martina Hanf inne, die in Absprache mit Christoph Meckel und dem Verleger und Gestalter Michael Wagener eine besondere Auswahl aus dem Text- und Bildbestand getroffen hat.
bildpost | 100 briefe und postkarten aus sechs jahrzehnten | christoph meckel
herausgegeben von martina hanf
reihe A4+ | [band 26]
140 seiten | klappenbr. | fadenheftung | 235 x 297 mm | zahlr. abb | dt.
isbn 978-3-936826-16-6 | euro 44,00 | © gutleut verlag 2018 [vergriffen]
… von außen
anna lehmann-brauns
Das Kunst- und Buchprojekt ... von außen zeigt die Ergebnisse von Anna Lehmann-Brauns' – 11. Darmstädter Stadtfotografin– Streifzügen durch die Darmstädter Innenstadt und bildet gleichzeitig den Beginn der Kooperation zwischen der Werkbundakademie Darmstadt und dem gutleut verlag. Angeregt wurde dieses Projekt durch die Arbeitsgruppe Kulturelle Mitte Darmstadt, die sich seit 20 Jahren dafür engagiert, den durch den Wiederaufbau entstandenen Verlust an Urbanität in der Darmstädter Innenstadt auszugleichen und das Stadtzentrum zu einer kulturellen Mitte weiterzuentwickeln, im Buch in seinem Text ausführlich erläutert durch Wolfgang Lück. Die mit einer Mittelformatkamera aufgenommenen Fotos zeigen neben den Darmstädter Sehenswürdigkeiten wie der Kunsthalle oder dem Theater Moller Haus auch ganz andere Orte und Situationen , z. B. mit Graffiti überzogene Unterführungen oder das leerstehende Gebäude Waben sowie den verlassenen Innenhof eines Mehrparteienhauses. Die in ...von außen versammelten Fotografien laden dazu ein, Orte des täglichen Lebens, die sonst niemals menschenleer sind und meist nur in ihrer Funktionalität wahrgenommen werden, aus ihrem Kontext gelöst zu betrachten und neu wahrzunehmen. Jula-Kim Sieber, 1. Vorsitzende der Werkbundakademie Darmstadt, lädt mit ihrer Einleitung buchstäblich ein.
… von außen | fotografien | anna lehmann-brauns
reihe A4 | [band 27]
32 seiten | schutzumschlag | geheftet | 210 x 297 mm | zahlr. abb. | dt.
isbn 978-3-936826-12-8 | euro 20,00 | © gutleut verlag 2018
programm | 2016 | 2017
penfields traum
kai pohl
penfields traum, der neue Band des Berliner Lyrikers Kai Pohl, umfasst Gedichte und Montagen der letzten drei Jahrzehnte. Dem Titel gemäß holt der Autor durch quasi literarisch-neurologische Reizverfahren die faulen Stellen, die Hohlheiten und Zurichtungen unserer Sprache an die Oberfläche des Bewusstseins. Bei dieser Methode kommen sowohl elektrisierende Wortspiele als auch Textmontagen Eisensteinschen Leinwandformats heraus – sicher nicht immer gewaltfrei in Produktion und Rezeption, aber das Ausgangsmaterial ist es ja auch nicht:
»AUF EIN WORT / HAT SICH DIE MUTTER / FESTGEFRESSEN / AN DER BESAGTEN SCHRAUBE / IM BRACHIALEN / SPRACHVERNUTZUNGSAPPARAT. / DIE KOMMT DA / NIEMALS WIEDER LOCKER RUNTER«.
penfields traum | gedichte und montagen | kai pohl
reihe staben | [band 09]
96 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-936826-38-8 | euro 27,00 | © gutleut verlag 2016/17
wolkenformate
dirk uwe hansen
wird was wolkenform hat, beginnend mit dem Gedicht wolken eins, bildet den umfangreichsten Zyklus des Gedichtbandes wolkenformate des Greifswalder Autors und Übersetzers Dirk Uwe Hansen. Den Anfang hierfür markiert ein grünes Heft, in dem der Autor flüchtige Skizzen von unterschiedlichen Wolkenerscheinungen gesammelt hat. Auf dieser Grundlage entstanden in den Jahren 2010 bis 2015 gut 20 Gedichte, deren Entwicklung Dirk Uwe Hansen wie folgt beschreibt:
»ICH HABE VERSUCHT, IN DEN EINZELERSCHEINUNGEN EINE ART MUSTER, EINEN RHYTHMUS, EINE SYNTAX ZU FINDEN UND DIE SKIZZEN ZUM TEIL MIT ANDEREN NATURBEOBACHTUNGEN VERBUNDEN, HAUPTSÄCHLICH ABER IMMER WEITER REDUZIERT, BIS SIE IHRE FORM GEFUNDEN HABEN.«
wolkenformate | gedichte | dirk uwe hansen
reihe staben | [band 08]
64 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-936826-84-5 | euro 26,00 | © gutleut verlag 2016
vom wuchern
tim holland
Mit dem Band vom wuchern legt der Leipziger Lyriker Tim Holland, geboren 1987 in Tübingen, sein Debüt vor, das man in seiner Form als durchaus ungewöhnlich und einzigartig bezeichnen kann. Das Buch besteht aus den beiden Teilen nachdernacht und theorie des waldes, wobei der erste wie eine Landkarte gestaltet, der zweite ein eingelegtes Heft ist. Bei nachdernacht handelt es sich um einen raumgreifenden lyrischen Text, der die »Poesie der Fläche« (Franz Mon) neu auslotet und das Verhältnis von Schrift und Fläche untersucht. Das Grundgerüst bildet dabei ein Zyklus an Pantumen, Texten also, die in einer alten, ursprünglich malaischen Strophenform gebunden sind. [...] Wo sonst das Gedicht frei auf der Buchseite steht, lagern sich bei der Textfläche nachdernacht prozessual weitere Sprach- und Satzpartikel am einzelnen Text ab, ergänzen und kommentieren.
»wald ist die neue weltordnung« lautet die letzte Zeile von theorie des waldes, ein experimentell angelegtes ›Textnetzwerk‹ des Lyrikers, das den Leser in Form verschiedener, miteinander verwobener Exkurse schließlich zu einer neuen ›Ordnung‹ führt. Ergänzt durch Zeichnungen des Autors ›wuchern‹ und ›verwurzeln‹ sich hier auf 32 Seiten verschiedene Textstränge, die in ihrer Kombination ein Konglomerat bilden, das sich vielfach verzweigt und immer wieder neue Bezüge herstellt.
vom wuchern | nachdernacht | theorie des waldes | tim holland
reihe staben | [band 07]
1 kartenblatt | heft mit 32 seiten | klappenbroschur + geheftet | 840 x 668 mm | 115 x 160 mm | dt.
isbn 978-3-936826-90-6 | euro 26,00 | © gutleut verlag 2016
ungewusstes fell
anja bayer
»andersmäulige Geschöpfchen«: Der Debütband ungewusstes fell der Münchner Lyrikerin Anja Bayer enthält Gedichte aus mehr als zwanzig Jahren. Vier der fünf Zyklen – grauverzicht, tulpenschorf, zuckerzungen, ungewusstes fell – gehen in Teilen bis in die 1990er Jahre zurück. 2011/12 entstand an stelle der rippe, 2015 eine lose Folge poetisch-poetologischer Anmerkungen unter dem Titel maßholder-nicht-maßhalten-herzliebchen-sources-et-ressources-nachtext.
ungewusstes fell | gedichte | anja bayer
reihe staben | [band 06]
80 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-936826-67-8 | euro 26,00 | © gutleut verlag 2016
programm 2015
von zeiten.ein poem
oleg jurjew
Der Band von zeiten. ein poem bildet den zweiten Teil der Poem-Trilogie des russischen Dichters Oleg Jurjew, die mit von orten. ein poem begann.
Der Frankfurter Autor entführt den Leser mit seinen ganz eigenen sprachlichen Streifzügen nicht nur durch bekannte Landschaften und Orte, sondern in nicht geahnte Gebiete und Gefilde.
Ausgestattet mit Plakatumschlag, der eine ausführliche Biografie sowie einen Interviewtext enthält.
von zeiten. ein poem | oleg jurjew
reihe staben | [band 05]
64 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-936826-77-7 | euro 25,00 | © gutleut verlag 2015
von orten.ein poem
oleg jurjew
von orten. ein poem erscheint in 2. Auflage nun in der Reihe staben, vom Autor neu durchgesehen und in veränderter Ausstattung.
von orten. ein poem | oleg jurjew
reihe staben | [band 04]
60 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | dt.
isbn 978-3-936826-76-0 | euro 25,00 | © gutleut verlag 2015
für clarisse
gedichte und radierungen
christoph meckel
Mit für clarisse erscheint ein halbes Jahr nach den »Gesammelten Gedichten« ein neuer Band von Christoph Meckel. Clarisse nennt der Dichter seine Kunstfigur, es sind Gedichte an ein fiktives Kind.
Ergänzt wird der Band durch 23 Abbildungen von Radierungen aus den Jahren 1970-2001 und hier großzügig farbig im Altarfalz abgedruckt und durch einen Plakatumschlag mit einem Text von Christoph Meckel – zur Kunstfigur – ergänzt.
für clarisse | gedichte und radierungen | christoph meckel
reihe staben | [band 03]
140 seiten | plakatumschlag | br. | 130 x 186 mm | zahlr. abb. | dt.
isbn 978-3-936826-74-6 | euro 34,00 | © gutleut verlag 2015
chapeau,
christoph meckel!
herausgegeben von
martina hanf
chapeau, christoph meckel! erscheint anlässlich des 80. Geburtstags von Christoph Meckel, herausgegeben von Martina Hanf.
Mit Beiträgen von: Hans Arnfrid Astel, Paulus Böhmer, Wilfried Bohne, Bernhild Boie, Irmgard Born, Volker Braun, Jürgen Brodwolf, Hans Christoph Buch, Ingo Cesaro, Friedrich Christian Delius, Elisabeth Endres, Elke Erb, Ekkehard Faude, Thomas Gädeke, Efrat Gal-Ed, Aldona Gustas, Franz Gutmann, Martina Hanf, Manfred Peter Hein, Wulf Kirsten, Jan Koneffke, Michael Krüger, Hanne Kulessa, Günter Kunert, Thomas Kunst, Christoph Launer, Jürgen Lehmann, Christian Lehnert, Wolfgang Matz, Norbert Miller, Bodo Morshäuser, Hub Nijssen, Isolde Ohlbaum, Richard Pietraß, Steffen Popp, Asher Reich, Jan Volker Röhnert, Tuvia Rübner, Hans Joachim Schädlich, Robert Schindel, Ralph Schock, Lutz Seiler, Michael Speier, Jürgen Theobaldy, Marion Titze, Natascha Ungeheuer und Jürgen Wellbrock.
chapeau, christoph meckel! | herausgegeben von martina hanf
reihe ausserhalb | [band 02]
64 seiten | klappenbroschur | fadenheftung | 130 x 186 mm | zahlr. abb. | dt.
isbn 978-3-936826-15-9 | 19,00 euro | © gutleut verlag 2015
mcloop magazine no. 4
olaf probst
Mit Jenseits des Restes legt der Münchner Künstler Olaf Probst bereits die vierte Ausgabe seiner Publikationsreihe mcloop magazines vor. Die mcloop magazines bilden im umfangreichen Werk des Künstlers einerseits dankbare Nebenschauplätze, die zur Verarbeitung von Nebenprodukten und Liegengebliebenem dienen, andererseits Experimentierfelder, auf denen neue Werkgruppen (»Verfahren«) getestet und eingeführt werden – und in diesem Rahmen auf einfache Art publiziert werden.
mcloop magazine no. 4 zeigt eindrucksvoll, dass sich auch beides miteinander verbinden lässt bzw. wie das eine aus dem anderen entstehen kann. Die jetzt vorliegende Ausgabe ist zweigeteilt: auf der einen Seite Katastrophe, auf der anderen Seite kalküls: das eine ein fotografisch dokumentierter Umstand, das andere ein daraus entwickeltes neues »Verfahren«.
mcloop magazine no. 4 | jenseits des restes | olaf probst
reihe A4 | [band 25]
32 seiten | schutzumschlag | geheftet | 210 x 297 mm | zahlr. abb | dt.
isbn 978-3-936826-30-2 | euro 22,00 | © gutleut verlag 2015
A4 | 0.1.9.25
mcloop no. 1-4
olaf probst
Die Sonderausgabe A4 | 0.1.9.25 bündelt die bisher erschienenen vier mcloop magazine des Münchner Künstlers Olaf Probst, inklusive der gerade erst veröffentlichten Ausgabe Nr. 4 jenseits des restes. Ferner sind die ersten drei Ausgaben enthalten: unabhängiges Magazin, NUN und china form – from china.
Die einzelnen Magazine, die etwa alle fünf Jahre erscheinen, widmen sich einerseits Nebenprodukten und Liegengebliebenem, andererseits neu angelegten Werkgruppen (»Verfahren«) sowie Dokumentiertem, die das bildnerische System des Künstlers Olaf Probst eindrucksvoll erweitern.
A4_0.1.9.25 | mcloop magazines no. 1-4 | olaf probst
reihe sonderausgaben [02]
120 seiten | 4 bücher in kassette | schutzumschlag | plakatinsert | geheftet | 210 x 297 mm | zahlr. abb. | dt./engl./fr./chin.
isbn 978-3-936826-31-9 | euro 59,00 | © gutleut verlag 2015
A4 | 6.7.11.21
eastern expressway
now future
wohnlabor
twen_city_1.2.3
A4 | 6.7.11.21 fasst die Kooperationen zwischen der Evangelischen Akademie Frankfurt und dem gutleut verlag zusammen, hierbei hauptsächlich die Ausstellungsprojekte, die im römer 9 stattgefunden haben, verbunden mit Vortragsreihen, Workshops, Diskussionsforen etc.
Dokumentiert sind die Ausstellungen und Projekte eastern expressway | kunst im zeichen der krise, now future, wohnlabor | auf der suche nach der zukunft des wohnens und twen_city_1.2.3. Sie zeigen das breite Spektrum der Beziehungen von Kunst, Architektur und gesellschaftlichen Fragestellungen auf, die der Kurator Christian Kaufmann thematisch in seiner Arbeit verfolgt.
A4_6.7.11.21 | römer 9 | eastern expressway | now future | wohnlabor | twen_city_1.2.3
reihe sonderausgaben [03]
188 seiten | 4 bücher in kassette | schutzumschlag | geheftet | 210 x 297 mm | zahlr. abb. | dt./engl.
isbn 978-3-936826-32-6 | euro 59,00 | © gutleut verlag 2015
A4 | 8.9.15.22.23
bea emsbach
eva köstner
olaf probst
michael wagener
herbert warmuth
A4 | 8.9.15.22.23 knüpft an die erste Sonderausgabe der reihe A4 an und vereint wiederum fünf unterschiedliche künstlerische Positionen, die sich hier mit Zeichnung, Malerei, Film und Montage auseinandersetzen und allesamt eigenständige Werkgruppen der einzelnen Künstler dokumentieren.
Die Künstler dieser Ausgabe sind Bea Emsbach, Eva Köstner, Olaf Probst, Michael Wagener und Herbert Warmuth.
A4_8.9.15.22.23 | bea emsbach | eva köstner | olaf probst | michael wagener | herbert warmuth
reihe sonderausgaben [04]
240 seiten | 5 bücher in mappe | schutzumschlag | plakatinserte | geheftet | 210 x 297 mm | zahlr. abb. | dt./engl./fr./chin.
isbn 978-3-936826-35-7 | euro 69,00 | © gutleut verlag 2015
dauerlandschaft
album
ed. michael wagener
arnfrid astel
marcus roloff
kristin schulz
michael wagener
das buch dauerlandschaft – album in seiner ersten fassung enthält die beiden bildbände dauerlandschaft | the remixes – volume one und dauerlandschaft | the graphic remixes – volume one, außerdem den textband dauerlandschaft | the lyrics – volume one. es ist teil des projekts neuer atlas und ergänzt die publikation taschenatlas | taschenkosmos, die buchförmige skizze von neuer atlas, die 2002 im gutleut verlag erschienen ist.
ziel des projekts ist es, der ursprünglich vom deutschen kartografen gerhard mercator entworfenen atlas-konzeption ein neues gesicht zu geben. in diesem rahmen sind künstler und autoren sowie wissenschaftler und theoretiker aufgerufen, sich an neuer atlas zu beteiligen.
im textband dauerlandschaft | the lyrics – volume one finden sich texte und gedichte von michael wagener, arnfrid astel, marcus roloff und kristin schulz zu dauerlandschaft sowie eine dokumentation der gleichnamigen bildnerischen werkgruppe.
dauerlandschaft – album | ed. michael wagener | dauerlandschaft | the remixes – volume one | the lyrics – volume one | the graphic remixes – volume one
mit texten von arnfrid astel, marcus roloff, kristin schulz und michael wagener
bild- und textbände des 2. teils von neuer atlas | reihe A4 [band 12]
120 seiten | inserte | 3 bände in mappe | 310 x 224 mm | zahlr. abb.
isbn 978-3-936826-88-3 | euro 49,00 | © gutleut verlag 2014
dauerlandschaft | the remixes – volume one | michael wagener
bildband 1 von dauerlandschaft | album | reihe A4 [band 8]
56 seiten | schutzumschlag | altarfalz | geheftet | 297 x 210 mm | zahlr. abb.
isbn 978-3-936826-81-4 | euro 28,00 | © gutleut verlag 2010
dauerlandschaft | the lyrics – volume one | michael wagener, arnfrid astel, marcus roloff und kristin schulz
textband 1 von dauerlandschaft | album | reihe A4 [band 10]
64 seiten | schutzumschlag | inserte | geheftet | 297 x 210 mm | zahlr. abb.
isbn 978-3-936826-82-1 | euro 24,00 | © gutleut verlag 2014
dauerlandschaft | the graphic remixes – volume one | michael wagener
bildband 2 von dauerlandschaft | album | reihe A4 [band 24]
16 seiten | geheftet | 290 x 200 mm | zahlr. abb.
isbn 978-3-936826-48-7 | euro 14,00 | © gutleut verlag 2014
vor dem licht
umtriebe
jayne-ann igel
Jayne-Ann Igel betreibt in ihren Prosaminiaturen und Gedichten vor dem licht und umtriebe Spurenlese als Sprachfindung. Mit scheinbar skizzenhaft kargen Strichen gelingt es der Autorin, den Leser in ein Universum der Betrachtungen zu vertiefen, dessen höchstes Glück es bedeutet, der Flüchtigkeit des Erfassten gewahr zu werden: Momentaufnahmen und Gedanken-Stills, im Begriff zu verschwinden, hielten sie die Zeilen nicht davon ab.
Band 02 in der Reihe staben ist ein Wendebuch und besteht aus den beiden Teilen vor dem licht und umtriebe, das bereits 2013 als Band 15 in der Reihe black paperhouse im gutleut verlag erschienen ist und hier in redigierter Fassung vorliegt.
vor dem licht | umtriebe | jayne-ann igel
ausstattung: mit fotografien von jayne-ann igel und michael wagener sowie einem begleittext von kristin schulz und einem interview zwischen den beiden Autorinnen.
reihe staben [band 02]
120 seiten | plakatumschlag | br. | insert | 186 x 130 mm | zahlr. abb. | dt.
isbn 978-3-936826-73-9 | euro 28,00 | © gutleut verlag 2014
gesammelte
fehlmärchen
gedichte
kristin schulz
Die gesammelten fehlmärchen von Kristin Schulz führen die Leser der Gedichte an die Enden nach dem Ende – wenn der Tod sich verspätet, das Märchen vergisst und die Zeit bleibt, sich umzusehen und den Blick zurück zu wagen, koste es auch Eurydike oder das Leben. Das Personal kennt sich aus in den Geschichten, Liedern und Überlieferungen der Alten und nimmt eigene Wege, ohne zu wissen, wohin es sie führt. Jeder Vers ein Stein, doch der Reim stolpert nur über zu breit getretene Füße. Wenn die Fügungen ausgehen, helfen unverhoffte Wendungen: Hakenschlagen – aus dem Dickicht der Sprache auf die Lichtung der Worte: Hier sammeln die Gedichte die Schatten und die Autorin versammelt sie im Gedicht.
gesammelte fehlmärchen | gedichte | kristin schulz
ausstattung: mit fotografien von sabina simons und einem gespräch zwischen annett gröschner und kristin schulz
reihe staben [band 01]
80 seiten | plakatumschlag | br. | 186 x 130 mm | dt.
isbn 978-3-936826-72-2 | euro 26,00 | © gutleut verlag 2014
gespräche im museum
und anderswo
burkard blümlein
Das Buch gibt einen umfassenden Überblick über die Werkgruppe der Gespräche des Bildhauers Burkard Blümlein, die er in den letzten Jahren in Form von Installationen in zahlreichen Museen realisieren konnte.
Diese Arbeiten werden im Text Conversation sur Burkard Blümlein (Gespräch über Burkard Blümlein) des französischen Kunsthistorikers Thomas Golsenne einer ausführlichen Betrachtung und Einordnung unterzogen.
gespräche im museum und anderswo | burkard blümlein
reihe gutleut [band 10]
288 seiten | schutzumschlag | br. | 162 x 114 mm | zahlr. abb. | dt./fr.
isbn 978-3-936826-17-3 | 30,00 euro | © gutleut verlag 2014
grenzlinien
ed. raul gschrey | christine taxer
Grenzen, Grenzüberschreitungen und Migration – diesem Themen-bereich nähert sich die Publikation in über 40 Beiträgen verschiedenster Formen und Perspektiven. Versammelt sind literarische und politische, kultur- und politikwissenschaftliche Texte, Interviews, Reportagen und Berichte über künstlerische und wissenschaftliche Projekte. Gleichberechtigt daneben stehen dokumentarische und freie künstlerische Arbeiten: Collagen, Fotografien, Filme, Performances, Installationen und Videospiele, die in der begleitenden Ausstellungsreihe präsentiert und im Buch dokumentiert werden. Auf diese Weise liegt eine weit angelegte Auseinandersetzung vor, die sich durch die Verbindung der Felder Kunst, Wissenschaft und Politik von anderen, inhaltlich ähnlich ausgerichteten Projekten abhebt.
Mit Beiträgen von u.a. Raul Gschrey, Christine Taxer, Melanie Gärtner, Özlem Günyol und Mustafa Kunt, Marie-Hélène Gutberlet, Tom Holert und Mark Terkessidis, John Hutnyk, Dietmar Kammerer, Bréhima Kassibo, Thomas Kilpper, Judith Kopp, Karl Kopp, Lisl Ponger, Marcus Roloff, Jula-Kim Sieber, Katrin Ströbel, Michael Wagener, Marc Wrasse.
grenzlinien. von grenzen, grenzüberschreitungen und migration | ed. raul gschrey + christine taxer
reihe mono | stereo [band 05]
192 seiten | schutzumschlag | br. | 240 x 170 mm | zahlr. abb. | dt.
isbn 978-3-936826-58-6 | 39,00 euro |© gutleut verlag 2013
arbeitstitel:
utopie
wesen
reiner maria matysik
Ausgehend vom Werk Reiner Maria Matysiks untersucht arbeitstitel: utopie die Auseinandersetzung der bildenden Kunst mit naturwissenschaftlichen Arbeiten und Bildern und ergänzt damit den 2007 erschienenen Bildband wesen, der die Werkgruppe der Prototyp-modelle postevolutionärer Lebensformen ausführlich dokumentiert, um verschiedenartige theoretische Perspektiven sowie eine ausführliche Dokumentation der Ausstellungsprojekte des Künstlers.
Mit Texten von Markus Lepper, Alexandra Müller, Ingeborg Reichle, Christine Taxer und Marc Wrasse, herausgegeben von Michael Wagener.
arbeitstitel: utopie | textband | reiner maria matysik
herausgegeben von michael wagener
reihe mono | stereo [band 04 - teil 2]
272 seiten | br. | 240 x 170 mm | zahlr. abb | dt./engl.
isbn 978-3-936826-57-9 | euro 29,00 | © gutleut verlag 2013
wesen | bildband | reiner maria matysik
herausgegeben von michael wagener
reihe mono | stereo [band 04 - teil 1]
264 seiten | br. | 240 x 170 mm | zahlr. abb | dt./engl.
isbn 978-3-936826-56-2 | 35,00 Euro | © gutleut verlag 2007
wesen | arbeitstitel: utopie | reiner maria matysik
herausgegeben von michael wagener
reihe mono | stereo [band 04]
536 seiten | 2 bücher | br. | 240 x 170 mm | zahlr. abb | dt./engl.
isbn 978-3-936826-55-5 | 56,00 Euro | © gutleut verlag 2014
gutleut verlag
programm | stand 2023
reihe gutleut
taschenatlas | ed. Michael Wagener | Bd. 1 | 2002
isbn 978-3-936826-01-2 | 30,00 Euro
Michael Wagener | topografien 1 | Bd. 2 | 2002
isbn 978-3-936826-02-9 | 20,00 Euro
Michael Wagener | topografien 2 | Bd. 3 | 2002
isbn 978-3-936826-03-6 | 20,00 Euro
Michael Wagener | mobile fashion | Bd. 4 | 2002
isbn 978-3-936826-04-3 | 20,00 Euro
Michael Wagener | welten 1.2.3 | Bd. 5 | 2002
isbn 978-3-936826-05-0 | 20,00 Euro
taschenkosmos | ed. Michael Wagener | Bd. 6 | 2002
isbn 978-3-936826-06-7 | 69,00 Euro
Hans Schulze | fragmente zum wasser | Bd. 7 | 2005
isbn 978-3-936826-07-4 | 30,00 Euro
Burkard Blümlein | gespräche im museum und anderswo | Bd. 8 | 2014
isbn 978-3-936826-17-3 | 30,00 Euro
reihe staben
Kristin Schulz | gesammelte fehlmärchen | Gedichte | Bd. 01 | 2014
isbn 978-3-936826-72-2 | 26,00 Euro
Jayne-Ann Igel | vor dem licht | umtriebe | Bd. 02 | 2014
isbn 978-3-936826-73-9 | 28,00 Euro
Christoph Meckel | für clarisse | Gedichte | Bd. 03 | 2015
isbn 978-3-936826-74-6 | 34,00 Euro
Oleg Jurjew | von orten. ein poem | Bd. 04 | 2015
isbn 978-3-936826-76-0 | 25,00 Euro
Oleg Jurjew | von zeiten. ein poem | Bd. 05 | 2015
isbn 978-3-936826-77-7 | 25,00 Euro
Anja Bayer | ungewusstes fell | Gedichte | Bd. 06 | 2016
isbn 978-3-936826-67-8 | 26,00 Euro
Tim Holland | vom wuchern | Bd. 07 | 2016
isbn 978-3-936826-90-6 | 26,00 Euro
Tim Holland | theorie des waldes | Bd. 07.b | 2016
isbn 978-3-936826-91-3 | 12,00 Euro [vergriffen]
Dirk Uwe Hansen | wolkenformate | Gedichte | Bd. 08 | 2016
isbn 978-3-936826-84-5 | 26,00 Euro
Kai Pohl | penfields traum | Bd. 09 | 2016
isbn 978-3-936826-38-8 | 27,00 Euro
Frank Milautzcki | schwarz drosseln | Bd. 10 | 2017
isbn 978-3-936826-59-3 | 28,00 Euro
Keith Waldrop | gravitationen 1 | Gedichte | Bd. 11 | 2017
isbn 978-3-936826-18-0 | 29,00 Euro
Keith Waldrop | gravitationen 2 | Gedichte | Bd. 12 | 2018
isbn 978-3-936826-19-7 | 29,00 Euro
Oleg Jurjew | von arten und weisen. ein poem | Bd. 13 | 2018
isbn 978-3-936826-89-0 | 25,00 Euro
Sandra Burkhardt | wer A sagt | Bd. 14 | 2018
isbn 978-3-936826-95-1 | 27,00 | © gutleut verlag 2018
Dirk Uwe Hansen | aussichtsplattform | Michael Wagener | welten.9 | darsolarpolar | Bd. 15 | 2019/2020
isbn 978-3-948107-13-0 | 30,00 Euro
Terje Dragseth | bella blu | handbuch für den weltraum | Bd. 16 | 2019
isbn 978-3-948107-11-6 | 29,00 Euro
Caroline Danneil | hinter hand | vier auszeiten | Gedichte | Bd. 17 | 2019
isbn 978-3-948107-12-3 | 28,00 Euro
Thomas Brasch und Natascha Ungeheuer | tage- und nächtebuch | Bd. 18 | 2021
isbn 978-3-948107-15-4 | 28,00 Euro
Olaf Probst | das box nr. 69c | [die buch | der konglomerate] | Gedichte | Bd. 19 | 2021
isbn 978-3-948107-16-1 | 28,00 Euro
Yevgeniy Breyger | Eva Köstner | Michael Wagener | nichts | manifeste und poeme | Bd. 20 | 2022
isbn 978-3-936826-00-5 | 38,00 Euro
Verica Trickovic | um | schrift | Gedichte | Bd. 21 | 2022
isbn 978-3-948107-17-8 | 27,00 Euro
Frank Milautzcki | verzargen | ein hölzernes alphabet | gedichte | Bd. 22 | 2022
isbn 978-3-948107-18-5 | 28,00 Euro
Keith Waldrop | das prinzip der lokalität | the locality principle | Bd. 23 | 2023
isbn 978-3-948107-60-4 | 33,00 Euro
Keith Waldrop | der umriss der brücke | [behelfserinnerungen] | the silhouette of the bridge | [memory stand-ins] | Bd. 24 | 2023
isbn 978-3-948107-61-1 | 29,00 Euro
Keith Waldrop | semiramis soweit ich erinnere [selbstportrait als maske] | semiramis if i remember [self-portrait as mask] | Bd. 25 | 2023
isbn 978-3-948107-62-8 | 30,00 Euro
Alexander Kappe | nachreden auf dunkelengel | gedichte | Bd. 26 | 2023
isbn 978-3-948107-19-2 | 29,00 Euro
reihe licht
Dirk Uwe Hansen | sonne geschlossener wimpern mond | Bd. 01 | 2018
isbn 978-3-936826-99-9 | 24,00 Euro
Jayne-Ann Igel | die stadt hielt ihre flüsse im verborgenen | Bd. 02 | 2018
isbn 978-3-936826-20-3 | 26,00 Euro
Bernd Leukert | erben des verschiedenen | Bd. 03 | 2018
isbn 978-3-936826-96-8 | 25,00 Euro
Nora Zapf | homogloben | Bd. 04 | 2018
isbn 978-3-936826-36-4 | 25,00 Euro
Julia Grinberg | kill your darlinge | Bd. 05 | 2019
isbn 978-3-936826-85-2 | euro 24,00 Euro
Nikolai Vogel | fragmente zu einem langgedicht | Bd. 06 | 2019
isbn 978-3-936826-86-9 | 26,00 Euro
Jayne-Ann Igel | alles lichter winter | Bd. 07 | 2019/2020
isbn 978-3-948107-32-1 | 26,00 Euro
Katharina Kohm | in melanin | Gedichte | Bd. 07 | 2020
isbn 978-3-948107-33-8 | 25,00 Euro
Jayne-Ann Igel | wir ländern uns fort | Bd. 02 | 2022
isbn 978-3-948107-34-5 | 28,00 Euro
Dirk Uwe Hansen | sirenenecho | Bd. 10 | 2022
isbn 948107-35-2 | 25,00 Euro
Frank Milautzcki | Armin Steigenberger | dokument_31 | ein glossay | Bd. 11 | 2023
isbn 948107-36-9 | 29,00 Euro
reihe black paperhouse [2006-2013]
Sascha Anderson | totenhaus. novelle | Prosa | Bd. 1 | 2006
isbn 978-3-936826-60-9 | 30,00 Euro
Sascha Anderson | crime sites. nach heraklit | Gedichte | Bd. 2 | 2006
isbn 978-3-936826-61-6 | 26,00 Euro
Sascha Anderson | totenhaus. novelle & crime sites. nach heraklit | Schuberausgabe | Bd. 1+2 | 2006
isbn 978-3-936826-62-3 | 40,00 Euro
Marcus Roloff | gedächtnisformate | Gedichte | Bd. 3 | 2006
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René Hamann | berge und täler, davor männer und frauen | Gedichte | Bd. 9 | 2009
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Marcus Roloff | im toten winkel des goldenen schnitts | Gedichte | Bd. 11 | 2010
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